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Versuchsboot „Turbinia“

Der Ingenieur Charles A. Parsons (1854-1931) entwickelte eine Dampfturbine in Überdruckbauart, die er 1884 zum Patent anmeldete. 1894 schlug Parsons der britischen Admiralität vor, eine Dampfturbine auf einem Kriegsschiff einzubauen, welches dadurch Geschwindigkeit von 37 kn erreichen sollte. Die Admiralität wollte dieses Risiko nicht eingehen und lehnte ab. Parsons ließ deshalb auf eigene Rechnung 1897 wurde das Versuchsboot „Turbinia“ bauen, um die Leistungsfähigkeit seines Turbinenantriebs zu demonstrieren.

Bei der ersten Versuchsfahrt erreichte es 32,8 kn. Auf der Pariser Weltausstellung 1897 jagte es unter dem Beifall der Zuschauer die Seine entlang. Auf der englischen Flottenparade in Spithead zu Ehren des 75. Geburtstag der Königin Victoria fuhr die „Turbinia“ unter Verletzung des Zeremoniells die Paradeformation ab. Zum Aufbringen dieses „Frechdachses“ (Pressemitteilung) wurde ein Wachschiff hinterhergeschickt, aber vergeblich - die „Turbinia“ war mit ihren 34,5 kn nicht einzuholen - eine Sensation. Parsons hatte sein Ziel erreicht.
Daraufhin erteilte die britische Admiralität 1898 zwei verschiedenen Firmen den Auftrag, jeweils ein Zerstörer mit Turbinenantrieb zu bauen. So entstanden wurde die „Viper“ (Vmax: 36,5 kn) auf der Werft Hawthorn in Leslie und die „Cobra“ (Vmax: 35,9 kn) bei Armstrong in Withworth.

Deplacement: 44,5 t
Anzahl der Turbinen: drei
Antriebsleistung: 1760 kW
Anzahl der Wellen: drei
Drehzahl der Wellen: je 2000 - 2400 pro min
Anzahl der Propeller: neun (je Welle drei)

 

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