Das alte Dorf Parow

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Gutshaus
1860 erfolgte der Gutshausbau. Es wurde in einer Mischung aus englischem und deutschem Stil in Form eines kleinen Schlosses erbaut. [mehr Info]
Gärtnerei
Die Gärtnerei wurde 1913 erbaut. Sie ist ein zweigeschossiges fünfachsiges Giebelhaus. Sie hatte zwei Gewächshäuser (siehe Bild rechts), in der linken wuchsen zwei große Teerosen. Desweiteren gab es ein Weinhaus. Hinter dem rechten Gewächshaus befanden sich ein Hundezwinger für zwei Jagdhunde und eine Wildkammer.
Pumpenhaus
Dieses Gebäude war das Pumpen- und Stromhaus. Mit den Pumpen wurde die Wasserversorgung des Gutes sichergestellt. Dort erfolgte auch die Stromerzeugung für das Gut. Dies geschah mit Hilfe von Dieselgeneratoren. Der Strom wurde auch in Akku-Batterien gespeichert.
Marstall / Kutschenstall
Der ehemalige Reitpferde- und Kutschenstall wurde ca. 1890 erbaut. In der Mitte (Rundbogen-Eingang) befand sich der Kutschenstall und rechts daneben zwei Autogaragen. 
Nach 1945 wurde das Gebäude als Bäckerei, Verkaufsstelle und Lager genutzt. Seit den 50er Jahren befindet sich eine Gaststätte im Gebäude, seit 1992 war es das Restaurant „Zum Schloßhof“. Heute leider geschlossen.

Ochsen- und Schweinestall
Nach dem Krieg wurden hier 12 Ochsen und Schweine gehalten.
Die Ochsen dienten auch als Zugmittel für die Feldbahn.
Im oberen Stockwerk befanden sich Futterspeicher und eine Schrotmühle.
Bild links unten zeigt den Kran, daneben das Antriebsrad für die Schrotmühle. 
Reithalle
Zum Ensemble des Gutshauses gehört auch die ehemalige Reithalle, gebaut 1890. Nach 1945 wurde die Halle als Lager und Scheune genutzt. 1995/96 erfolgte der Umbau zu einer Pension. 
Pferdestall
Gebaut 1909, heute ein Wohnhaus. 
Feldbahn
Im Dorf gab es eine Feldbahn, die von Groß Damitz über Parow bis zur Landungsbrücke am Sund ging. Auf dem Platz im Bild war eine Rangierstation, die aus Drehkreuzen, Weichen und einem dreigleisigen Schienensystem bestand. Der genaue Verlauf des Schienennetzes ist leider nicht mehr bekannt. Auf dem Hufberg (Richtung Stralsund) gab es ein Joch noch nach 1945, aber ohne einen Anschluss. Beim Aufbau des Fliegerhorstes gab es eine Feldbahn. Frage: hatte diese eine Anbindung zum Dorf?
Vor 1945 wurden die produzierten Erzeugnisse (Milch und die Ernte) durch die Feldbahn von Groß Damitz nach Parow transportiert, in Gegenrichtung Futter- und Düngermittel sowie Stallmist.
Nach dem Krieg wurden hauptsächlich Kartoffeln und Rüben von Parow zum Steg am Strand befördert und dann auf Schuten verladen.
Die Loren bestanden aus Eichenholz und wurden nach 1945 von einem Ochsenpaar gezogen. Die Feldbahn bestand bis ca. Anfang der 60er Jahre.  
Kuhstall
Links unten im Bild ist ein Brunnen zu sehen. Er war eine von fünf Wasserstellen für den Ort Parow.
Heute befindet sich die „minimanufaktur“ in diesem Gebäude. Es ist ein Experimentierfeld für Kinder und Jugendliche, Interessierte und Besucher mit den Schwerpunkten Schmiede, Pommernatelier und Pommernküche (weitere Informationen hier: http://www.minimanufaktur-parow.de/). Der Träger dieses Objektes ist das „Jugendhaus Storchennest e.V.“
Ziehbrunnen
Einen ähnlichen Ziehbrunnen wie im Tierpark Stralsund, im Bild, gab es mitten in Parow in der Nähe des Teiches.
Göpelscheune
Am Kuhstall gab es noch eine Göpelscheune. Es ist ein achteckiger Fachwerkbau mit Rohrdach, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut wurde. Im Göpel gingen die Pferde im Kreis zum Strohhäckseln für die Pferde.
Nachdem diese Nutzung nicht mehr notwendig war, wurde der Göpel zum Stall umgebaut. Bis in das Jahr 2000 waren hier noch Kleintiere untergebracht. Danach setzte starker baulicher Verfall ein. Daraufhin wurde der Göpel abgetragen und im Tierpark Stralsund 2003 fachgerecht wieder aufgebaut.
Schmiede
Baujahr: 1907 mit einem Lagerhaus, Renovierung 1995.
1957 wurde die Schmiede LPG-Eigentum. Lehrlinge wurden als Bauschlosser und Hufschmied ausgebildet. Im Juli 1983 wurde die alte Schmiede Jugendclub. Heute ist es ein Wohnhaus.
Schule
Es ist ein eineinhalbgeschossiger Backsteinbau.
Nach 1945 bis 1956 wurden hier ca. 20 Kinder in der ersten bis achten Klasse unterrichtet und bis 1959 von der ersten bis vierten Klasse. Die Schule wurde zum 31.08.1967 aufgelöst.
Heute ist im Gebäude ein Kindergarten eingerichtet.

Gutsarbeiterhäuser
Von den ehemals vier Fachwerkkaten mit rohrgedeckten Walmdächern stehen noch drei. In ihnen wohnten in jedem Haus vier Familien. Heute sind es Zweifamilienhäuser. 
Unten rechts ist ein Kleinstall zu sehen, dieser wurde nach 1945 durch die Neubauern als Stall errichtet. In ihm mussten mindestens ein Pferd, eine Kuh, ein Schwein und Hühner Platz finden.
Die Katengruppe wurde 1977 in die Kreisdenkmalliste aufgenommen.
Schnitterkaserne
Dieses Gebäude wurde 1913 erbaut. Das Kürzel „C.F.v.L“ über der Tür bedeutet: „Carl Freiherr von Langen“.
Im Haus wurden die polnischen Saisonkräfte, sogenannte „Schnitter“ untergebracht. (Der Schnitter ist ein Erntehelfer bei der Getreideernte, der das Korn in Handarbeit mäht.)
Nach 1945 kamen Flüchtlinge in das Haus. Heute ist es ein Mehrfamilienhaus.
Strand mit Blick zur Strelasund - Kaserne
Im Hintergrund sieht man den Richtfunkturm auf dem Gelände der Kaserne.

 

© 2005 - 2015 Peter Kieschnick