Stand: 21.07.2016
Im Bootshafen der MTS wurde das Segment für das Ausbringen des Special Force Boat Typ SFB 10.1 aufgebaut. Dieses wendige Boot besitzt eine große Motorleistung und ist auch bei rauem Seegang einsetzbar. Eingesetzt werden kann es u.a. als: Rettungsboot, für Boarding und Specialoperations, zum Transport, als Tauchboot, zum Begleiten von Schiffen und als Patrouillenboot. Die modulare Bauweise ermöglicht eine schnelle Umrüstung auch für weitere Rollen. Sie können bewaffnete Spezialkräfte mit Ausrüstung genauso wie Kranke auf einer Liege transportieren. Sogar Lafetten für Maschinengewehre oder Granatwerfer können im Boot aufgestellt werden.
Dazu verfügt das Boot über der notwendigen militärischen Navigations- und Kommunikationssysteme, wie Seefunk- und Radargeräte, Global Positioning System, Freund-Feind-Erkennung, Satellitenkommunikation und Verschlüsselung.
Die Ausbildung der Besatzungen erfolgt an der Marinetechnikschule.
technische Daten des SFB 10.1 | |
Länge: | 10,1 m |
Breite: | 3,5 m |
Höhe: | 1,59 m |
Gewicht ohne Personen: | 6.100 kg, max. 8.000 kg |
Zuladung: | 1.900 kg |
Besatzung: | 3 Mann: Fahrer, Maschinist und Funker |
Max. Kapazität: | 15 Personen |
Antrieb: | 2x 272 kW |
Geschwindigkeit: | voll beladen: > 35 kn, nur mit Besatzung: ca. 55 kn |
Kraftstoffvorrat: | 2x 290 Liter Diesel |
Zugkraft: | 2100 N |
Miniaturbilder zur Vergrößerung bitte anklicken. | |||
Das Geschütz vom Typ Oto Melara „LCG-127/64
Lightweight Vulcano“ kurz „127/64 LW“ hat das größte Kaliber, was die
Deutsche Marine derzeit verwendet.
Die Ausbildungseinrichtung musste
für den Aufbau des Geschützes extra umgebaut werden. Dabei wurden
hauptsächlich Firmen der Umgebung herangezogen, wie die Peenewerft
Wolgast und das Stralsunder Ingenieurbüro Schwepler & Wieck sowie
weitere Firmen von Stralsund. Das Geschütz selber wurde durch
italienische Techniker des Herstellers Oto Melara aufgebaut.
Aufbau des Geschützes 127/64 LW in Parow (Quelle: Oto Melara) |
Über
drei Decks erstreckt sich das Geschütz. Im untersten Deck, das
Zwischendeck, befinden sich
vier Magazine zur Aufnahme von insgesamt 56 Geschosse. Diese haben
einzeln ein Gewicht von 37 kg, davon allein 12 kg für die Treibladung.
Die Geschosse müssen hier noch von Hand in das Magazin geladen werden.
Es gibt dafür drei verschiedene Munitionsarten, die konventioneller
Munition für bis zu 30 km Reichweite und zwei für reichweitengesteigerte
Munition bis zu 100 km Reichweite. Information zur Munition auf folgende
Externe Seite [hier]. Im Mitteldeck, das Hauptdeck, befindet sich die gesamte elektronische Steuerung für den Munitionsaufzug, Zielführung, Entladung des Geschützes usw. Im oberen Deck, das B-Deck, befindet sich das Geschütz selbst. Eine Besonderheit gegenüber dem Original auf der Fregatte ist der gekürzte Lauf. Der Lauf hat normalerweise eine Länge von 8.12 m. Damit würde es nicht in dem Raum passen. Deshalb wurde es gekürzt und zur Stabilisierung ein Ausgleichgewicht angebracht. Dieses gelb/schwarz gestreifte Gewicht dient zur Simulierung der Masse des fehlenden Rohrstückes. |
Daten des Geschützes: | |
Kaliber: | 127 mm |
Feuergeschwindigkeit: | 35 Schuss pro min |
Reichweite: | 30 bis 100 km |
Gewicht: | 22.000 kg (ohne Munition) |
© 2012 - 2015 Peter Kieschnick