Dokumentation mit Stand vom 07.09.2021 - Fotos bei der
Schulbrigade eingefügt.
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S-013 „Potsdam“ passiert die Warnow-Werft auslaufend |
1. Zum Projekt
1.1. Vorwort: | In den 1970er Jahren wurden die letzten „Kraken“ außer Dienst gestellt und restlos verschrottet. Seit dieser Zeit ist bereits sehr vieles, wie auch zu anderen Dingen, in Vergessenheit geraten und z.T. unwiederbringlich verloren. Natürlich wurde und wird zu dem Thema publiziert, aber zumeist, vielleicht aus konzeptionellen Gründen, nur als Kurzfassung bzw. Übersicht. Diese Schiffe gehörten ja fast 20 Jahre zum Bild der Marinestreitkräfte der DDR und da dürfte bei einem Teil der einige Tausend Mann aller Dienstgrade, die in der Zeit über deren Stellings gegangen sind, noch Interesse an ausführlichen Informationen bestehen. | |
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1.2. Die Anfänge: | Bereits 1953, da waren die „Habichte“ der 2.BA noch im Bau, erfolgte eine Aufgabenstellung für eine neue Generation MLR-Boote an das Institut für Schiffbautechnik Wolgast (ISW) mit dem (Deck-) Typnamen „Krake“. Hintergrund waren die langfristigen Planungen „zum Aufbau der VP-See bis zum Ende des II. 5-Jahr-Plans von 1955-1960“, wonach bis dahin insgesamt 24 MLR-Boote vorhanden sein sollten, in 4 Divisionen zu je 6 Booten. Da zu dem Zeitpunkt sicherlich der Bau der 12 „Habichte“ entschieden war, kann bei den weiteren 12 MLR-Booten vom Nachfolgeprojekt, „Krake“, ausgegangen werden. Übrigens war der Begriff „MLR“ (MinenLeg-und Räum-) neu, ihn gab es in den vorangegangenen deutschen Marinen nicht (sh. auch MLR Typ „Habicht“). | |
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1.3. Das Projekt: | Das Technische Projekt Nr.15 des ISW lag dann im November 1955 vor. Entsprechend den hauptsächlichen Vorgaben, d.h. ca. 700 t Normal-Deplacement und vielseitige Einsatzmöglichkeiten, wurde auf Bewährtes und vor allem Lieferbares zurückgegriffen. Das betraf z.B. die Antriebsmaschinen vom Typ 6 KVD 43 A. | |
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Neu waren: |
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1.4. Die Umsetzung: | Am 01.04.1955 begann auf der Peene-Werft in Wolgast der Bau von 12 bestellten MLR „Krake“. Von diesen wurden dann im Mai 1956 2 Stück noch vor deren Kiellegung storniert. Die Gründe dürften in den neueren Planungen unter Berücksichtigung des tatsächlichen Bedarfs, der materiellen und personellen Möglichkeiten etc. gelegen haben. | |
Der Bau der Schiffe verlief dann ohne besondere Probleme, so daß per Oktober 1958 alle 10 Schiffe in Dienst gestellt waren. Die Besonderheit in der Peene-Werft war das hydraulische Absenken des Schiffskörpers ohne Brückenaufbauten und Mast statt des bekannten Stapellaufs. Die Baukosten werden mit 7.8 bzw. 7,9 Mio. Mark je Schiff angegeben. | ||
In den Strukturen jener Jahre wurden diese Räumkräfte noch als MLR-Boote bezeichnet. Erst nachdem im Minister-Befehl Nr. 1/56 vom 10.02.1956 zur Aufstellung der NVA Einheiten der Marine größer 200 t als „Schiffe“ eingestuft wurden, war das ab dem Jahr 1958 auch für die „Kraken“ und „Habichte“ gültig. | ||
Als Schiffbau-Projektnummer wurden in der Struktur 59 erstmalig durchgängig die Ziffern 3000 als Chiffre für den Werft-Bauauftrag dieses Typs verwendet. | ||
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In der Literatur gibt es verschiedene Hinweise auf geplante oder angestrebte Verkäufe dieser Schiffe ins befreundete / verbündete Ausland. Die 4 ersten Schiffe sollten demnach an die Polnische Seekriegsflotte gehen. Diese und andere Lieferverhandlungen brachten aber kein Ergebnis. | |
1.5. Resümee: | Die hochseefähigen und robusten Schiffe dieses Typs waren insgesamt gelungen und für ihre Zeit, also vom Ende der 1950er bis in die 60er Jahre, auch modern. Hervorzuheben ist in jedem Fall der Wohnkomfort für alle Teile der Besatzung. | |
Die eingesetzte Technik war noch herkömmlich, den Möglichkeiten der DDR-Industrie entsprechend und beherrschbar. Störungen gab es natürlich, die sind bei der Konzentration von technischen Einrichtungen nicht ganz auszuschließen, aber es ging weder ein Schiff verloren, noch musste eines vorzeitig außer Dienst gestellt werden. | ||
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Ab 1972 ging dann die Ära „Krake“ zu Ende, in 3 Schüben wurden die Schiffe bis 1976 aus dem Dienst genommen. Schiffbaulich hätten sie sicher noch eine Zeit in Fahrt bleiben können, aber zum einen war mit der Zuführung der neuen Räumschiffe des Projekts 89.100 und des angelaufenen Baus des Projekts 89.200 einschließlich der eingesetzten Räumgeräte der „2.Generation“ kein echter Bedarf mehr vorhanden und zum anderen machten sich auch zunehmend Anlagenverschleiß und fehlende Ersatzteile bemerkbar. |
2.1. Vorbemerkungen: |
Die nachstehenden Angaben beziehen sich in der Regel auf
den Zustand bei der Indienststellung. Auf wesentliche und / oder
bekannte spätere Veränderungen wird mit
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Durch Modernisierungen (Auf- und Abrüstungen) gab es im Verlaufe der Zeit zwangsläufig Veränderungen: | |
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2.2. Schiffbau:
Silhouette: | Backdecker mit Sprung im Vorschiff, abfallender Vorsteven mit Klappspiere, kompakte Aufbauten mit integriertem Schornstein, 4-Bein-Mast mit 3-teiliger Marsplattform und 2 Salings. |
Schiffbau: | Schiffskörper Stahlbau vollgeschweißt, Sektionsbauweise, Dicke der Außenhaut
5-8 mm (Flach-Kiel 9-8 mm). 2-Schrauben-Eindeckschiff mit langer Back und partiellen Zwischendecks im Vorschiff (Spant 30-43, 44-47) und im Hinterschiff (Spant13-18), nach Längs- und Quer-/Rahmenspantsystem (47 Stück) gebaut, Heck-und Bugsektion in Volumenbauweise. Achterschiff tunnelförmig, Spiegelheck, Vorschiff mit Knickspanten, Platten-Vorsteven, Schlingerkiele. Doppelboden von Spant 18-30 und partiell von Spant 16-18. Querspantabstände: 1.300 mm (Spant 1-16), 1.150 mm (Spant 16-18), 1.500 mm (Spt.18-30), 1.400 mm (Spant 30-47). 12 wasserdichte Schotte, 13 Abteilungen, partielle Querschotte bei Spant 32 und 35,5 bis zum Zwischendeck und bei Spant 43 (Kettenkasten) bis zum Oberdeck, Wallganglängsschotte von Spant 13-30 (Bunker-Zellen), zusätzliche Längsschotte Spant 13-18 (Getrieberaum, Wellentunnel) bis zum Zwischendeck. Spant 44 Kollisionsschott 8-5 mm dick. |
Aufbauten ab Höhe Backdeck einschließlich Schornstein-Mantel und Mast aus
seewasserfester Aluminium-Legierung AlMg 3 nach DIN 1725, zugeliefert vom
Fachbetrieb „Alu-Bau Wismar“. Nur das Achterdeck war bis etwa Spant 10,5 mit Holz beplankt, die übrigen Stahl-Außendecks hatten als Anti-Rutsch-Maßnahme Schweißwarzen, die Alu-Außendecks Lattengrätings. |
2.3. Taktisch-Technische Daten:
2.4. Antriebs-und Ruderanlage:
Hauptmaschine: | 2 x 6 KVD 43 A [ 6Zylinder-Kurzhub-Viertakt-Diesel-430mm Kolbenhub] mit Abgasturbinen-Aufladung (DMR) [Bild], Anlassen und direkt umsteuern mit Druckluft 30 atü. |
Je Maschinenraum 2 Luftflaschen á 400 l mit 30 atü. | |
Vom VEB Schiffselektronik Rostock wurde Anfang der 60er Jahre die Fernsteuermöglichkeit dieser Maschine untersucht, über praktische Versuche ist nichts bekannt, Realisierungen auf „Krake“ nicht erfolgt. | |
Leistung: | 2 x 1.200 PS / ~ 882,5 kW bei 520 U/min Dauerleistung |
2 x 1.400 PS / ~1.029,5 kW bei 600 U/min max.1 Std. | |
Kupplung: | zwischen Hauptmaschine und Zwischenwelle vor Getriebe, nur manuell zu betätigen. [Bild] |
Berichte über starre Verbindungen können sich bestenfalls auf Einzelfälle bei Störungen oder / und zeitweise fehlende Ersatzteile beziehen. | |
2 Untersetzungsgetriebe: | Verhältnis 1:1,77 / 600:340 U/min, einstufig mit schrägverzahnten Stirnrädern, eigene Schmieröl- und Kühlwasserpumpen. |
2 Schwanzwellen: | mit Stevenrohr und Wellenbock |
2 Propeller: | 1.800 mm Durchmesser |
2.070 mm Steigung H /// 2.010 mm ; 2.020 mm | |
3 Flügel | |
Stb. bei „voraus“ rechtsdrehend, Bb. entsprechend links [Bild] | |
2 Balance-Ruder: | Jeweils gegenüber den Schwanzwellen leicht in Richtung Schiffsachse versetzt (für Ein-/Ausbau der Schwanzwellen). |
Hauptabmessungen H 1.500mm x B 1.000 mm | |
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Knopf-Steuerung umschaltbar, von Brücke oder Peildeck oder Reservesteuerstand auf dem Durchbaudeck. |
2.5. Stromerzeugung:
E-Werk 1: | Hauptschalttafel I | |
1 Dieselgenerator-Satz mit Motor 4 NVD 26, 120 PS / ~88 kW bei 750 U/min (DMR) | ||
und Drehstrom-Synchron-Generator 80 kW, 100 kVA, | ||
anlassen mit Druckluft 30 atü. | ||
E-Werk 2: | Hauptschalttafel II | |
2 Dieselgeneratoren je mit Motor 3 NVD 26, 90 PS / ~ 66 kW bei 750 U/min (DMR) [Bild] | ||
[„Krake“ 3001-3004 dafür 2 Motore 4 DV 224, je100 PS /
73,5 kW bei 750 U/min (Buckau-Wolf) ] und Drehstrom-Synchron-Generator 64 kW, 80 kVA, |
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anlassen mit Druckluft 30 atü, Parallelbetrieb war möglich und wurde auch oft gefahren. | ||
E-Werk 3: | Hauptschalttafel III in der Werkstatt / Notdynamoraum an Oberdeck | |
1 Notstrom-Dieselgenerator mit Motor 4 NVD 14, 40 PS/~29 kW bei 1.500 U/min (Schönebeck) | ||
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und Drehstrom-Konstant-Spannungsgenerator 24 kW, 30 kVA. | |
Elektro-Starter mit eigener Starterbatterie im gleichen Raum. |
2.6. Hilfs-Dampfkessel: | Zur Erzeugung von Dampf für: [Bild] |
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Kesseltyp: Stehender Doppelrohr-Rauchrohrkessel Typ SHK 102 ; Ölbrenner mit Gebläse ; 1,43 m² Heizfläche ; Leistung 200 kg/h ; Betriebsdruck 4 atü (Bau-Nr. 3009 + 3010: 6 atü). |
2.7. Feuerlöschausrüstung: |
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2.8. Ankereinrichtungen: |
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2.9. weitere Ausrüstungen: | Auf die an Bord vorhandenen weiteren Anlagen und Einrichtungen z.B. zur Schiffsführung, die Be-und Entlüftungen, die Kühlanlage, die diversen Pumpen oder die Beleuchtungs-, Signal- und Alarmanlage wird hier nicht besonders eingegangen. Nur etwas zur Abkürzung NSA (NachtSignalAnlage, auch -Apparat): 3 Doppel-Leuchten stets an der achteren Bb.-Rahe gefahren mit farbigen Gläsern (von oben nach unten blau/rot, grün/rot, grün/weiß) zum Setzen farbiger Lichter entsprechend der Seeverkehrsordnung oder zur Befehlsübermittlung bei Dunkelheit; v.g. Farbenfolge war offenbar nicht konstant. Der Geber befand sich auf dem Peildeck. [Bild] |
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2.10. Rettungsmittel: |
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3. Besatzung:
Bei den fahrenden Einheiten der (Kriegs-) Marinen wird allgemein zwischen Friedens- und Kampf-(Kriegs-)Sollstärke unterschieden. Darüber hinaus können sich im Verlaufe der Dienstzeit eines Schiffes infolge Modernisierungen von Bewaffnung und Ausrüstung und / oder verändertem Einsatzzweck mehr oder minder deutliche Besatzungsstärken-Veränderungen ergeben.
Es ist daher durchaus normal, daß betreffs „Kraken“ in der Literatur hierzu unterschiedliche Angaben auftauchen, allerdings leider meist ohne die zugehörige Bezugsbasis. Diese kann sein:
Bekannt sind die Besatzungsstärken für die nachstehenden Konzeptionen:
Kojen |
plus Reserve |
lt. Projekt als 3-Wachschiff |
realisiert als 2-Wachschiff |
ab ca. 1966 | Schulschiff 1962-63 |
Quelle nicht mehr bekannt | ||
fest | Zurr- | |||||||
Offz. | 10 | -- | 2 | 10 | 6 | 4 (5) | 5 | |
Meister | 15 | -- | -- | 12 | 11 | 5 | 15 | |
Maate | 11 | 4 | -- | 15 | 15 | 12 | ||
Gasten | 33 | 22 | 8 | 47 | 46 | 42 | 55 | |
gesamt | 69 | 26 | Frieden 84 | 78 | 63 (64) | ca. 30-35 Stammpersonal | normal ca.75 | |
95 | 10 | Krieg 95 | Kampfstärke 83 |
Die in der Literatur zumeist genannte Anzahl von 38 ist damit als Allgemeinwert für alle 10 Schiffe nicht nachvollziehbar und indiskutabel .
Von einer Aufschlüsselung auf die einzelnen Gefechtsabschnitte (GA’s) wird abgesehen, da die v.g. Zahlen lediglich Soll- bzw. Anhaltswerte darstellen. Es gab wohl zu allen Zeiten Personalengpässe, insbesondere bei Maaten und Meistern, was gezwungenermaßen zu offenen Stellen oder Besetzungen mit niedrigeren Dienstgraden gezwungenermaßen führte. Andererseits führte die deutliche Reduzierung insbesondere der Meisterplanstellen in der späteren Zeit zu einer Umverteilung in der Decks- und Kammernbelegung und einhergehend damit zum geringeren Bedarf an Zurrkojen. [Bild Rollkoje]
4. Bewaffnung
4.1. Artillerie:
1 x 85mm L/52 Typ 90K: | Universalgeschütz, sowjetischer Konstruktion („K“= Marineversion, von Heeresflak abgeleitet),1941-46 in großen Stückzahlen produziert, in der sowjetischen Marine auch Zwillings-Version. [Bild] |
Richten und Laden manuell | |
Höhenrichtbereich -5° bis +85°, | |
Seitenrichtbereich (auf „Krake“) 0 -145° Stb. und 0 -145° Bb. | |
max. Schußweite 15.500 m | |
max. Schußhöhe 10.500 m (bei +85°) | |
Feuergeschwindigkeit: max. 18 Schuß / min /// praktisch 15-18 Schuß/min | |
8 Mann Bedienung + Geschützführer (Ari-Maat) + 1 Mann im Muni-Raum, [weitere Info] | |
Schutzschild 12 mm Dicke (Türen/Klappen 8 mm) genietet. | |
Kampfsatz: | 198 Granatpatronen (50% Pz.Br., 50% Spl.Spr.), davon bis 18 Stück im Bereitschaftsspind an Deck. |
Artillerie-Entfernungsmeßgerät 2m2RL: |
Sowjetische Lieferung, Konstruktion aus der Zeit des 2. Weltkrieges oder
kurz danach; optische Entfernungsmessung auf 2-m-Basis, Seiten-Richtbereich 360° [Bild]; Weitergabe der Meßwerte per MGF (Manöver-Gefechts-Fernsprecher) oder Sprachrohr. ![]() |
Außer „Krake“-Modellen gibt es zu den Gerüchten einer 57mm SIF-31B statt der 85mm an Bord bisher keinerlei Belege für einen tatsächlichen Einsatz auf einer „Krake“, auch nicht kurzzeitig versuchsweise. Offensichtlich hat man nach den schlechten Erfahrungen mit den beiden „Habichten“( Bau-Nrn. 2008 und 2009) generell von diesem Vorhaben Abstand genommen. [siehe auch hier] |
5 x II-25mm L/79 Typ
2-M-3: /// L/80 |
Universalgeschütz, sowjetischer Konstruktion, Entwicklung ab 1949, Einführung 1954, dann Standardwaffe in allen verbündeten Flotten. In den entsprechenden Dokumenten wird die konstruktiv verbesserte Version 2-M-3 110 PM als die auf „Kraken“ eingesetzte Waffe aufgeführt. [Bild] |
Richten elektro-hydraulisch, kombiniertes Kreiskorn/Kammervisier, | |
Höhenrichtbereich -10° bis +85° | |
nur die vordere Waffe auf dem Brückenvorbau hatte einen großen Seitenrichtbereich von 120° nach Stb. und Bb., | |
Verschuß von gegurteter Munition aus Gurtkästen mit 65 Granatpatronen, Gurtmaschinen in Waffennähe. | |
max. Schußweite 2.800 m | |
max. Schußhöhe 2.800 m (bei +85°) | |
Feuergeschwindigkeit: max. 270-300 Schuß / min theoretisch, praktisch 120-130 | |
Schutzschild 4 mm Dicke. | |
2 Reserve-Läufe für jede Waffe an Bord. | |
Kampfsatz: | 680 Packgefäße mit je 22 Granatpatronen in 2
Muni-Räumen, damit insgesamt 14.960 Schuß (9.860 Spl.Brd.und 5.100 Pz.,
durchweg mit Leuchtspur), somit für jede Waffe mehr als 2.900 Schuß.
In amtlichen Dokumenten werden auch z.T. 440 Packgefäße mit je 34 Granatpatronen angegeben. Diese Angaben können von Zeitzeugen für den Einsatz auf „Krake“ nicht bestätigt werden (ca.50% mehr Gewicht beim manuellen Transport an Bord, Abmessungen der Aufzüge und Durchreichen und sicherer Verstau in den Muniräumen nur nach Umbau). |
4.2. U-Boot-Abwehr (UAW):
U-Boot-Suche / Ortung: | Sowjetische hydroakustische Anlage (Sonar) „Tamir 11“ → siehe Abschnitt 5.6.! |
Wasserbomben-Werfer: (Wabo-Werfer) |
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Wabo-Einzellager: | Auf dem Achterdeck beiderseits 3 muldenartige Auflager, durch Ankippen wurde die Wabo durch die Schanzkleidpforte außenbords gerollt. [Bild] |
Wabo-Abrollgerüste (Racks): | Die Gerüste wurden unter der Bezeichnung „Faßverladeeinrichtung“ entwickelt und
für je 6 Wabo hergestellt, vorgesehen zum Verschrauben auf dem Achterdeck unter
Nutzung der Minenschienenbefestigungen; das bedeutete entweder U-Jagd oder
Minenlegen. Ein tatsächlicher Einsatz an Bord ist nicht bekannt, auch nicht wie und wo diese im Stützpunkt eingelagert wurden. |
Wasserbombe „B-1“: | Kaliber / Durchmesser 430 mm, Länge 712 mm, Gewicht 165 kg, davon Ladung 135 kg TNT, Mantel aus 1,2 mm Stahlblech, Einsatztiefe 15 -100 m, Sinkgeschwindigkeit 2,3 …2,5 m/s, hydrostatischer Druckschalter als Zünder. |
Kampfsatz: | 16 - 28 Stück
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4.3. Minenausrüstung: | 2 x 28 m Schienen + ca. 4 m Querschiene als Weiche, die Schienen wurden als ca. 2,5 m-Schüsse an Bord mitgeführt und erst bei Bedarf auf Deck verschraubt, Standard-„Spurweite“ (innen) 575 mm (Minen außen 560 mm). |
2 Heck-Wurfstellen. | |
max. Zuladung: |
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4.4. Minenräumausrüstung:
Vorbemerkungen: | Sofern nicht anderes vermerkt, handelt es sich bei der nachstehenden Minenräumtechnik durchweg um erprobte und bewährte Geräte aus der Zeit des 2.Weltkrieges, zumeist deutschen Ursprungs. Auf der Grundlage noch vorhandener Geräte, Teilen davon und Zeichnungen wurden Anfang der 50er Jahre zunächst die Räumgeräte für die RPi und die MLR Typ „Habicht“ nachgebaut. Diese Technik wurde danach nur unwesentlich modifiziert und bis Mitte der 60er bzw. Anfang der 70er Jahre eingesetzt. | |
Schiffseigenschutz: |
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Die 2 Gerätetypen wurden sowohl einzeln als auch kombiniert gefahren. Während die G.B.T.’s stets auf der Back verstaut waren, wurden die O.R.G. auch unter den „Otter“-Kränen gefahren (siehe unter mechanische R.-Geräte). | ||
Elektromagnetische Fernräumgeräte: |
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Das SKG wurde mit Impulsen gespeist, die über der Leistung der Motoren lagen. Eine Schwungscheibe von 2 t Masse mußte für diese Phasen die im Leerlauf gespeicherte Energie liefern. Für diese Betriebsweise waren die Motoren nicht konzipiert und fielen daher oft aus. Sie neigten überdies auch zum Übertouren im Leerlauf. | ||
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Akustische Räumgeräte: |
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Mechanische Räumgeräte: |
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Zur Umrüstung oder Aussonderung der v.g. Technik gibt es keine befriedigenden Aussagen, zumal diese Maßnahmen über einen längeren Zeitraum und bei 10 Schiffen erfolgten. Fotos lassen überdies den Schluß zu, daß offenbar ab ca.Mitte der 60er für die Räumtechnik keine zwingenden Verstauvorgaben mehr vorlagen. Fotos besitzen daher nur bedingte Aussagekraft. |
Zugehörige Anlagen und Ausrüstungen: |
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4.5. Nebel-Anlagen: | Beiderseits 1 Anlage bestehend aus 1 Chemikalien-Behälter unter Deck kurz vor der Heckwulst [Bild] und Sprühdüsen neben dem „Otter“-Kran. [Bild] |
Ein tatsächlicher Einsatz dieser Anlagen ist nicht belegt. Später kamen für Übungen Nebelfässer an Bord, obwohl v.g. Anlagen noch vorhanden waren. |
4.6. Handfeuerwaffen: |
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Maschinengewehre oder Handgranaten waren nicht an Bord. |
5.1. Funktechnik | Wegen Geheimhaltung und der daraus resultierenden Abschottung dieser Technik dürften sicher nur wenige Eingeweihte hierzu verläßliche Angaben machen können. Sehr wahrscheinlich gab es während der Dienstzeit der Schiffe einige „Generations-Wechsel“ bei dieser Technik, die dann unauffällig während der WLZ (= WerftLiegeZeit) durchgeführt wurden. | |||
Es ist somit nicht möglich, die Vielzahl der in unterschiedlichen Dokumenten aufgeführten Geräte und Typen in einen zeitlichen Ablauf zu ordnen. (Typbezeichnungen mit R 6xx weisen auf sowjetische Lieferungen hin). | ||||
Nachstehend die z.T. mit dem Foto belegte Ausrüstung in der Zeit von etwa 1963-1972: | ||||
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1 = | Grenz-Kurzwellenempfänger EKN vom VEB Funkwerk Köpenick mit hoher Empfindlichkeit und Frequenzkonstanz zum Empfang von Telegrafie- und Telefoniesendungen, geschützte Ausführung für den Einsatz auf Schiffen. | ||
Frequenzbereich | 1,5 … 24 MHz | |||
Betriebsarten | A1 – A4 | |||
Stromversorgung | 220 V ~ | |||
2 = | Netzteileinschub mit Umformer der SEG-15 | |||
3 = | Sende-/ Empfangseinschub SEG-15, KW-Sende und Empfangsgerät vom VEB Funkwerk Dabendorf ; produziert ab 1959. | |||
Frequenzbereich | 1,5 – 12 MHz | |||
Sendeleistung | 15 W | |||
Betriebsarten | Sender A1, A3 ; Empfänger A1-A3 | |||
Stromversorgung | 220 V ~ / 12 V = | |||
Die SEG-15 war für den Notfall / Notbetrieb vorgesehen, dafür gab es auch eine gesonderte 12 V-Batterie auf dem Backdeck direkt vor den Funkräumen [Bild]. | ||||
4 = | Netzteileinschub des SS-100 | |||
5 = | Sendeeinschub des Grenzwellen-/ KW-Senders SS-100 vom VEB Funkwerk Köpenick, produziert ab 1957. | |||
Frequenzbereich | 1,2 – 12 MHz | |||
Sendeleistung | 100 W | |||
Betriebsarten | A1 – A3 | |||
Stromversorgung | 220 V ~ | |||
nicht im Bild: | ||||
• | AWE (Allwellenempfänger) WOLNA K aus sowjetischen Lieferungen, produziert in Kirov ab etwa 1959 in verschiedenen Varianten. [Bild] | |||
Frequenzbereich | 12 kHz – 23 MHz | |||
Stromversorgung | 220 V ~ | |||
• | Sender R 644 Lyra (lt. Zeitzeugen: „…sah aus wie ein 3-etagiger Kachelofen und war in der Lage, den Funkraum zu beheizen…“). | |||
Frequenzbereich | 1,2 -12 MHz | |||
Sendeleistung | 250 W lt. Werk, erreichbar bei optimaler Antennenanpassung bis zu 650 W. | |||
• | 2 UKW-Anlagen R 609 AKAZIA | |||
Frequenzbereich | 100 – 150 MHz | |||
Sendeleistung | 6 W | |||
Anzahl der Kanäle | 4 quarzstabilisierte Festfrequenzen | |||
Betriebsarten | AM | |||
Stromversorgung | 220 V ~ | |||
Eine Station konnte auch von der Brücke aus bedient werden und wurde z.B. bei Verbandfahrten benutzt. | ||||
Daß in dem vorgenannten Zeitraum alle 10 Schiffe mit den aufgezählten Funkgeräten ausgerüstet waren, kann z.Z. nicht belegt werden. | ||||
Antennen: | ||||
- | für die KW-Sender die Langdrahtantennen von der Stengenrahe nach vorn unten zur Brücke | |||
- | für die KW-Empfänger die Langdrahtantennen von der Stengenrahe nach achtern zur Spreize am Schornstein | |||
- | die beiden UKW-Antennen an Stb. und Bb. der Stengenrahe. [Bild] | |||
Die nachstehenden, in Dokumenten aufgeführten weiteren Geräte können derzeit weder zeitlich noch bestimmten Schiffen zugeordnet werden: | ||||
- | 100 W- Kurzwellensender Typ 1514 2A3, Baujahr 1956 vom Funkwerk Köpenick | |||
- | 100 W- Mittel-/Grenzwellen-Sender Typ 1510 1A3, Baujahr 1955, FW Köpenick | |||
- | AWE (Allwellen-Empfänger), Baujahr 1955 vom Funkwerk Dabendorf | |||
- | UKW-Anlage Typ 1445.5 A 97 vom Funkwerk Dresden | |||
- | UKW- Sender+Empfänger R 619 (UKW-Sprechfunk-Anlage) | |||
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Besonderen Dank an Jochen Kraft für die detaillierten Informationen und das Fotomaterial: |
5.2. Funkmeßanlagen (Radar) | So wie der Funk hatte auch der Funkmeß-Abschnitt einen separaten Raum in der Brücke. Im HBS befand sich lediglich ein Tochter-Bildschirm der KSA V. [Bild] | |
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Eine Navigations-Funkmeßanlage aus DDR-Produktion, die serienmäßig erstmals auf den „Kraken“ ab deren Indienststellung und auch nur auf diesen Schiffen eingesetzt wurde [Bild] (einziger weiterer bekannter Einsatz im Bereich SSK / VM nur 1957 auf dem SHD-Logger „Johann L. Krüger“). Die Herstellung lief offenbar bereits Anfang der 60er Jahre aus, Gründe sind nicht bekannt. Aber aus dem Folge-System KSA mit einigen Modifikationen können schon Rückschlüsse gezogen werden. ![]() Bekannt ist zumindest bei den Seestreitkräften auch nur eine Versuch-/ Erprobungsinstallation auf dem „Habicht“ 2008 [Bild], eingebaut frühestens im 2. Halbjahr 1956. Es hat sich evtl. dabei um die KS 1a gehandelt. So ist dann nicht verwunderlich, daß auf Fotos von ersten Werft-Erprobungen die obere Saling der „Krake“ noch leer ist [Bild]. Sendefrequenz: ? Reichweite : ? Schlitz- Reflektor in Kreissegment-Form („Käse-Form“), Hornstrahler fast nicht sichtbar. Der Hohlleiter führte von der oberen Saling genau senkrecht direkt bis in den Funkmeß-Raum. |
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(auch KSA 5) KollisionsSchutzAnlage, ebenfalls eine DDR-Produktion und die „5“ (Modell/Serie) weist immerhin auf einen höheren Entwicklungsstand hin. Andererseits muß die o.g. KS 1b im wesentlichen ihren Zweck erfüllt haben (zumal noch „Sarnitza“ an Bord), sonst wäre wohl die Ablösung weit früher erfolgt und so wahrscheinlich erst wegen Ersatzteil-Problemen. Die Anlagen blieben bis zur Außerdienststellung der Schiffe an Bord [Bild]. ![]() Sendefrequenz: 3 cm-Band Reichweite : 1,5 –15 sm (bis ca. 30 km) Reflektor aus Alu-Blech in Parabol-Segment-Form, seitlich spitz auslaufend [Bild], Hornstrahler weit vorragend. Die Hohlleiterführung analog KS 1-B. |
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Zur Information: | Die o.g. Anlagen wurden im VEB RFT Funkwerk
Köpenick entwickelt und produziert. Die Entwicklungsreihe: KS 1a → KS 1b → KSA 3 → KSA 5. Werksbezeichnung für letztere = „Schiffs- Radaranlage FSG 350“. |
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(auch „Sarniza“, dtsch.= Wetterleuchten; NATO-Code „Skin Head“), aus sowjetischen Lieferungen, lt. westlichen Quellen seit 1950/51 im Einsatz und Nachbau des amerikanischen SO-Radars. Seeraumüberwachungs- und Navigationsradar zur Bestimmung der Entfernungen und Kurse aufgefaßter Ziele, kleine Abmessungen (Drehkreis des Parabolspiegels nur 60 cm Durchmesser) und geringes Gewicht, bis zur Außerdienststellung der Schiffe an Bord [Bild]. ![]() Sendefrequenz: 10 cm-Band (E-Band?) Impulsfrequenz: 400 Hz Sendeleistung : 80 kW Reichweite : bis 50 sm // (mind. 35 sm?) Charakteristisch die oben abgerundete Kuppel. Hohlleiter nur bis zum Frequenz-Umformer auf der unteren Saling. |
5.3. Freund-Feind-Erkennung | FFK, in westlichen Flotten IFF | |||
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(russisch = ФАКЕЛ) Drehbare vertikal-polarisierte „Yagi“-Antenne mit 5 Elementen auf einem waagerechten Tragestab. Funktion wie „Nickel“ →siehe NICHROM. Aus sowjetischen Lieferungen und zur Zeit des Einsatzes auf „Krake“ offensichtlich bereits technisch völlig überholt. (NATO-Code „Yard Rake“). In den SSK erstmals mit der Indienststellung der 2 KSS Typ 50 / “Riga“ 1956 [Bild], Da diese Schiffe aber zusätzlich noch eine Ringdipol-Antenne (sehr ähnlich der „Rym“ oder identisch) führten, dürfte diese die Funktion der späteren „Chrom“ erfüllt haben. Unklar ist noch, ob „Fackel“ die Bezeichnung für das gesamte System, oder nur, wie oben, für diese Antenne, war. Auf jeden Fall handelt es sich um das FFK-System, das von NICHROM abgelöst wurde. |
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Sowjetische Entwicklung; während die zuerst gelieferten TS-Boote Projekt 183 nur eine der „Rym“ täuschend ähnelnde Antenne besaßen (→ auch unter „Fackel“), waren es bei den U-Jägern „201 M“ dann genau die auf den „Kraken“ installierten Geräte. Die Antennen-Anlage bestand aus: [Bild] |
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- | der „flaschenähnlichen“ Sende-und
Empfangsantenne „Chrom-k „(1-ON) im Mast-Topp. Funktionen: |
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Empfang von Abfragesignalen (wird abgefragt), | ||||
Abgabe/Senden des Antwortsignals (nach Abfrage) | ||||
(NATO-Code „High Pole-A“), lt. westlichen Quellen seit 1957 im Einsatz; | ||||
- | der drehbaren Gitterstab-Antenne „Nickel“
(1-SsK), etwas tiefer vorn an der Maststenge. Funktionen: |
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Sendung des Abfragesignals (an das Ziel auf dem Radar-Bildschirm), | ||||
Empfang des Antwortsignals (vom betreffenden Ziel) | ||||
Diese spezielle Ausführung war nur auf den „Kraken“, den „201 M“ und später auf allen TS-Booten Projekt 183 zu finden, die „Habichte“ z.B. erhielten bereits eine andere Version. | ||||
![]() |
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Die Anzeige der Erkennungssignale erfolgte
auf dem Bildschirm der „Sarnitza“-Anlage. Es sind keine Veränderungen
bis zur Außerdienststellung der Schiffe bekannt. ![]() |
5.4. Rym | Standortbestimmung mittels elektronischer
Streckenmessung insbesondere beim Minenräumen. Außer der Anlage an Bord
(Rym-K) waren mindestens 2 landgestützte Stationen (Rym-B)
notwendig. Die Einführung dieses sowjetischen Funknavigations-Systems begann 1959 und wurde zuerst auf „Kraken“ installiert (später auch bei „Habichten und SHD-Booten). Charakteristisch waren die Ringdipol-Antennen [Bild]. ![]() Die Ablösung durch das moderne System „BRAS-GALS“ ab ca. 1976 haben diese Schiffe nicht mehr „erlebt“. |
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5.5. CHMEL | (dtsch.= u.a. Hopfen), Infrarot-Anlage sowjetischer
Herkunft, ab Ende 1959/Anfang 1960 im Zuge der WLZ installiert [Bild].
![]() Aus den Einbauorten (Brückenfront, beiderseits Brücke, Achterkante Schornstein und Maststenge), kann ein Äquivalent für die Positionslaternen bei voll abgeblendetem „Gefechtseinsatz“ und Verbandfahren abgeleitet werden. Die auch verwendete Bezeichnung „Signal-Anlage“ erscheint da nicht recht passend. |
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5.6. Sonar Tamir-11 | Aktives Sonar, nach westlichen Quellen seit 1952 (1950?)
produziert, auf vielen sowjetischen Schiffen und Exportfahrzeugen
installiert, aus Vorkriegs- und Kriegszeitentwicklungen TAMIR-1 bis
TAMIR-10 hervorgegangen in Anlehnung an britische und amerikanische
Geräte, die während des Krieges geliefert wurden (u.a. ASDIC-129). Bezeichnung: MG-11 TAMIR-11 (MG = morskaya gidroakusticheskaya [stantsiya] → dtsch.= seegestützte hydroakustische [Station]), NATO-Code „Stag Hoof“. |
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Der Horchraum auf den „Kraken“ befand sich in der
Stauung der Abteilung X, der Schacht für den ausfahrbaren Suchkopf war
nicht in Schiffslängsachse, sondern etwas seitlich (nach Stb.?) versetzt
zwischen Spant 35 und 35½ eingebaut (so blieb der Kiel durchgängig und
eine aufwendige Konstruktion in dem Bereich wurde umgangen). Das Aus-
und Einfahren des Suchkopfes mußte von Hand im Horchraum erfolgen. Der
Bildschirm zur Anzeige der akustischen Informationen (Entfernung und
Peilung des Zieles) befand sich im Kartenraum auf der Brücke. Laut Zeitzeugen wurde zumindest die Bau-Nr. 3001 schiffbauseitig zwar eingerichtet, aber ohne die Anlage in Dienst gestellt. Gründe hierfür sowie Zeitpunkt der Nachrüstung in 1958 sind nicht bekannt. Bis zur Außerdienststellung der Schiffe gab es keine Veränderungen bei dieser Ausrüstung. |
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- | Suchbereich aktiv | (ca. 140° nach beiden Seiten lt. Erinnerungen eines Zeitzeugen) | |
- | Frequenz | 24 kHz (engl. Angabe) | |
![]() |
- | Reichweite | 2,5- 3 km (→ ca. 1,3-1,6 sm) |
Neben den „Trockenübungen“ in U-Jagd-Kabinetten fanden auch praktische Übungen auf See und bei Manövern statt. Die „gegnerischen U-Boote“ wurden dabei von Booten der BRF oder der PSKF dargestellt [Bild] | |||
5.7. sonstige Anlagen | Zur Vervollständigung werden nur erwähnt: | ||
- | Kreiselkompaß-Anlage „Kurs III“, | ||
- | Richtfunkpeiler [Bild] Typ „FSG 3400“, auch ARP-58 SW genannt, | ||
- | Echolot „ELA 10“, | ||
- | Fahrtmeßanlage. | ||
5.8. „Sonderanlage“ | Zur Gegenwirkung bei PSK-Aktionen (PSychologische Kampfführung) von Fahrzeugen der anderen Seite während des Vorposten-Einsatzes der MLR. Die vorhandenen 4 Oberdecks-Lautsprecher waren für den Zweck nicht geeignet, deshalb wurde ab ca. 1964/65 vorn unter der Marsplattform ein drehbares Gestell mit im Prinzip 2 übereinander liegenden Lautsprecherboxen eingebaut und soweit ersichtlich in sehr unterschiedlichen Ausführungen [Bild]. Der zugehörige 100-Watt-Verstärker befand sich im Kartenraum. | ||
![]() |
6. Modernisierungen / Modifizierungen
6.1. Vorbemerkungen | - | Die einzelnen Modernisierungen wurden in der Regel auf allen 10 Schiffen umgesetzt. | ||
- | Die größeren Maßnahmen wurden im Zuge der mittleren Werftliegezeit (ca. alle 3 Jahre) realisiert, daher dauerte es seine Zeit, auch wegen der begrenzten Werftkapazität, bis alle Schiffe auf dem gleichen Ausrüstungsstand waren. | |||
- | War es zunächst nur die Peene-Werft, kamen Anfang der 60er Jahre die Neptun-Werft und später mitunter sogar Wismar für diese Aufgaben und auch Instandsetzungen in Frage. | |||
![]() |
- | Auf die diversen Versuche und Erprobungen auf dem zeitweise dem Erprobungszentrum / WTZ unterstellten Schiff, Bau-Nr. 3001 „6-91“ später „191“ Berlin, wird hier nicht eingegangen. [siehe auch hier] | ||
6.2. Zeit von 1957- Anfang 1959 | - | Allgemein wird oft gesagt, es wurden 10 baugleiche Schiffe in Dienst gestellt. Selbst das nur auf den reinen schiffbaulichen Umfang reduziert, ist nicht ganz korrekt. Es gab hier, wie später bei Serien üblich, kein offizielles Null-Schiff mit Erprobungen und damit konnten erst ab Bau-Nr. 3003 gewisse Erfahrungen berücksichtigt werden. | ||
- | Aber dieser Zeitabschnitt ist der einzige, in der alle Schiffe rein äußerlich fast gleich aussahen! Typisch in der Zeit die „leere“ Maststenge mit einer langen Stabantenne im Topp [Bild]. Bauzustand 0, diese Bezeichnung und die folgenden waren nicht offiziell, hier nur gewählt zur einfachen Ansprache. | |||
Wabo-Werfer: | Als Erstausrüstung wurden 2 Stück BMB-1 [Bild] nebst Nachladegestellen eingebaut [Bild], andere und vor allem modernere Typen standen zu der Zeit (1956-58) nicht zur Verfügung. Ob alle Schiffe noch so in Dienst gestellt wurden, ist derzeit nicht bekannt. Sicher ist das lediglich bei Bau-Nr. 3001, wie auch die Tatsache, daß 1959 auf keinem Schiff mehr BMB-1 vorhanden waren. | |||
Kampfsatz „B-1“: | Aus v.g. Sachstand gab es meist nur die Einzellager beiderseits und weitere 2x5, z.T. auch 2x6, Reserve-Wabo, insgesamt also 16-18 Stück [Bild]. | |||
6.3. Zeit von 1959-ca. Mitte 60er | ||||
Bauzustand 1a: | Ca.1959 / 60 erhielten 4 Schiffe, Bau-Nr. 3001, 3002, 3006, 3007 eine 1. Modernisierung. Diese umfaßte: | |||
1. | Mastumbau: | - | untere Saling wurde 3-teilig mit z.T. Reling, Funkpeil-Antenne von voraus auf Stb.-Flügel, | |
- | obere Saling nach vorn verlängert, Einbau „Sarnitza“, rundum Ketten-Reling, | |||
- | wegen „Sarnitza“ mußten der Sockel der KS 1B verlängert sowie die Dampferlichter etwas höher gesetzt werden, | |||
- | im Mast-Topp wurde eine drehbare vertikal-polarisierte „Yagi“-Antenne installiert = sowjet. FFK-Anlage Fackel (NATO-Code „Yard Rake“), | |||
auf der Stengen-Rahe an Bb. wurde gleichzeitig 1 Ringdipol-Antenne eingebaut (→ vgl. unter Ziff. 5.3. Fackel), [Bild] | ||||
- | etwas später kamen auf der Stengen-Rahe 2 weitere Ringdipol-Antennen Rym hinzu [Bild] (was auch z.T. bei den noch nicht modernisierten Schiffen erfolgte [Bild] ). | |||
- | das Artillerie-Entfernungsmeßgerät wurde nachgerüstet, dazu mußte die Marsplattform noch mit Schrägstützen zusätzlich stabilisiert werden (auch diese Maßnahme wurde auf den übrigen Schiffen z.T. noch vor deren Modernisierung durchgeführt) | |||
2. | Wabo-Werfer: | Auf dem Durchbaudeck wurden 2 Stück BMB-2
[Bild] einschließlich
Nachladegestellen installiert sowie die sichere Lagerung für je 3
Reserve-Wabo geschaffen. Diese Maßnahme erforderte eine partielle Verstärkung des Decks. Ab diesem Zeitpunkt Wabo-Kampfsatz 28 Stück. |
||
![]() |
3. | Infrarot-Anlage: | Installation der „CHMEL“-Anlage zuerst auf diesen Schiffen (je 1 Leuchte an der Brückenfront, an der Achterkante Schornstein sowie vorn und achtern an der Maststenge), bei den restlichen z.T. vor der Modernisierung zum Bauzustand 1b. | |
Bauzustand 1b: | Von ca.1961-1963 erhielten auch die restlichen Schiffe ihre 1. Modernisierung. Diese umfaßte : | |||
1. | Mastumbau: | - | wie vor, aber | |
- | statt der FFK-Anlage „Fackel“ wurde das System „Nichrom“ installiert, | |||
- | die RYM-Antennen erhielten ihre endgültigen Positionen auf der unteren Rahe (Stb.+Bb. je 1), [Bild] | |||
- | ab etwa Mitte1962 Installation des sog. Räumkreuzes [Bild]
(in der Umgangsprache, denn die Anordnung glich eher einem Dreieck) →
siehe auch unter Pkt.4.4.
Vom Zeitpunkt her kommen die internationalen
Vereinbarungen in London von 1960 in Frage, wo entweder diese
Festlegungen erst getroffen wurden oder die DDR erst beigetreten ist.
Die Bedeutung der blauen Lichter auf den achteren Rahen ist derzeit noch unklar. [für Modellbauer → Lichterführung am Mast] |
|||
2. | Blechflöße: | gingen von Bord und wurden durch 3 Rettungsflöße vom Typ B12 ersetzt. Für diese wiederum kamen dann ab etwa Mitte1962 die endgültigen Rettungsflöße (Floß = offizielle Bezeichnung des Herstellers) des Typs RF-12 (für 12 Personen) an Bord [Bild]. | ||
Die 4 Schiffe im Bauzustand 1a wurden bis 1963 ebenfalls in den Bauzustand 1b versetzt. | ||||
3. | Luken: | In Auswertung einer Havarie 1962
[siehe auch hier] wurden auf allen 10 Schiffen die Oberdecks- und Backdecks-Luken
erneuert. Die „eckigen“ Luken (auf dem Achterdeck bündig mit der
Beplankung) wurden durch runde „Mannloch“ Ausführungen ersetzt. Ausnahme
blieb wegen Verstau von Ausrüstungen die Sperrlast-Luke, sie wurde dafür
mit einem Süll versehen. Behinderungen für die Minenschienen-Montage gab
es dadurch nicht, und die „Stolper“-Gefahr wurde in Kauf genommen. [Bei den Bildern jeweils links die Erstausrüstung: Bild 1, Bild 2, Bild 3] |
||
Bauzustand 1c: | 1. | Ab ca. Ende 1964 / Anfang 1965 Ersatz der Funkmeßanlage KS 1b durch eine KSA V. | ||
2. | Insbesondere für den ständigen Vorposteneinsatz wurde auf dem Peildeck an der Frontseite und teilweise seitlich ein zusätzlicher Windschutz eingebaut, Ausführung recht unterschiedlich [Bild]. | |||
3. | Räumtechnik: | - | Auch bei den letzten Schiffen wurden die akustischen Räumgeräte GBT von Bord gegeben und alle Schiffe erhielten eine BAT-2 aus sowjetischen Lieferungen. | |
- | ab ca.1966 Abrüstung des elektromagnetischen Fernräumgeräts SKG-55, so daß die Kabeltrommel sowie die Dieselgeneratorsätze (und auch GA-V-Personal hierfür) nicht mehr benötigt wurden. Diese Anlagen wurden z.T. oder komplett von Bord gegeben und die Räume anderweitig genutzt. | |||
4. | Etwa ab 1966 kamen auch die Entferungsmeßgeräte von Bord, der Platz blieb ab da leer. | |||
5. | Die CHMEL-Leuchten wurden durch andere Ausführungen mit Blendenvorsatz ersetzt und zusätzliche beiderseits der Brücke installiert. [Bild] An der Maststenge erfolgte der Austausch durch Typen ohne Blende sowie Einbau zusätzlicher für Stb. und Bb. | |||
6. | Ab ca. 1966 wurden zur Warmwasserversorung E-Boiler im Maschinenraum III installiert (auf allen Schiffen??) und die Wohnraumheizungen auf Elektro-Betrieb umgestellt, der Hilfs-Kessel blieb aber weiterhin für diese und die übrigen Funktionen betriebsfähig. | |||
![]() |
7. | Ersatz der Original- (Signal- und Such-) Scheinwerfer durch reine Such-Ausführung. [Bild] | ||
6.4. Ab Ende 1968 | ||||
Bauzustand 2: | - | Der Bb.-Kutter nebst Davits wurde von Bord gegeben und dafür dort weitere 4 Flöße RF-12 installiert [Bild]. | ||
- | Da kein Bugschutz mehr gefahren wurde, wurden auf einigen Schiffen die Bug-Klappspiere und bei den meisten die 2 Backspieren (an den Brückennocken) entfernt. Das Widerlager knapp über der WL blieb allerdings stets erhalten [Bild]. | |||
Fehlende Klappspieren vor ca. 1966/67 waren stets das Ergebnis von mehr oder weniger heftigen Bekanntschaften mit der Pier oder anderen „Hindernissen“. | ||||
![]() |
- | Ab 1968 gab es grundsätzliche Änderungen bei den Farbtönen sowohl des Unterwasser- als auch Überwasseranstrichs, wie „grün“ für Unterwasserrumpf und Decks und ein dunkleres „grau“ für das Überwasserschiff. [siehe unter Anstrichsysteme und Farbtöne] |
Lichterführung am/im Mast: | |||||
1. Bei der Indienststellung 1957/58: | - | an der Maststenge vorn nur die 2 Laternen (Dampfer- und Schlepplicht), weiß | |||
- | im Topp ein „Drilling“, die mittlere Leuchte hochgesetzt | ||||
Bild 1 (von vorn): |
![]() 2 = Ankermanöver-Laterne, rot 3 = Führer-Laterne, weiß Zur Vergrößerung bitte auf das Bild klicken. |
||||
- | untere Rahen „leer“ | ||||
2. Ca. 1959/61: | - | wie vor | |||
- | außen auf der vorderen Bb.-Rahe eine „Wach-Bootslampe“, rot | ||||
verschwand bei Folgemodernisierung, auch teil- und zeitweise auf der achteren Bb.-Rahe | |||||
3. Ca. ab 1962: | - | Im Zuge der Ausrüstung mit dem FFK-System „Nichrom“ (und auch Ersatz der „Fackel“-Anlage) erfolgte eine Maststengen-Modifizierung | |||
- | Installation des sog. „Räumkreuzes“: Jeseits 1 grüne Leuchte außen auf der vorderen Rahe | ||||
Bild 2: |
![]() |
1-3 = | Bedeutung/Verwendung wie Ziff.1., aber später gab es offensichtlich andere Definitionen und Verwendungen sowie Farb-Zuordnungen (z.B. „Handbuch für den Signalgasten“ Auflagen 1976, 1988: 1 = grün, 2 = weiß, 3 = rot) | ||
4 = | zusätzlich über dem „Drilling“ die grüne Topp-Leuchte des „Räumkreuzes“ | ||||
5 = | zu der Zeit ebenfalls auf den achteren Rahen installierte blaue Leuchten, Zweck derzeit noch unklar (die grünen Leuchten auf der vorderen Rahe sind auf diesem Bild nicht zu erkennen) [Bild] | ||||
Anmerkung: Die im Zeitraum bereits vorhandenen und später durch modernere Typen ersetzten Infrarot-Leuchten wurden hier nicht erwähnt. |
7. Zuordnung zu Verbänden / Einsätze
7.1. Unterstellungen | 1957-1958 | Die Suche nach geeigneten Strukturen führte
im November 1956 zur Gründung der Flottillen. Die Stornierung von 2
weiteren geplanten Schiffen im Mai 1956 ist sicherlich in diesem
Zusammenhang zu sehen, wenn man von 3 MLR-Abteilungen zu je 7
Schiffen ab 1957 ausgeht. Dazu wurden: |
|
- | Bau-Nr. 3009 der 3. MLR-Abteilung der 3. Flottille (Saßnitz) [Bild] und | ||
- | Bau-Nr. 3010 der 1. MLR-Abteilung der
1.Flottille (Peenemünde) als „Führungsschiffe“ zugeteilt. Von den Unterkünften für die ACH sicherlich ideal, aber im Zusammenwirken mit „Habichten“ im Verband, z.B. beim Minenräumen, offenbar ungeeignet. |
||
- | Bau-Nr. 3002 - 3008 zur 4. MLR-Abteilung der 4. Flottille (Warnemünde) ohne die Festlegung eines davon als „Führungsschiff“ [Bild] | ||
- | Bau-Nr. 3001 dem Erprobungszentrum in Wolgast unterstellt (bis Ende 1957 als 9. [Baubelehrungs-] Flottille). [Bild] | ||
1959-1960 | Nach der Umstrukturierung im Zusammenhang mit der Auflösung der 3. Flottille alle 10 Schiffe bei der 4. Flottille als 1.- 3. Gruppe der 2. MLR-Abteilung | ||
1961-1962 | Wie vor, aber die 2. wurde
wieder in 4. MLR-Abteilung umbenannt, [Bild] Ausnahme: Bau-Nr. 3001 wiederum von 1960-62 beim Erprobungszentrum in Wolgast. |
||
1962- 04/63 | - | 4. MLR-Abteilung besteht aus 3 Gruppen mit je nur 2 Schiffen | |
- | Bau-Nr. 3002, 3003 und
3009 als selbständige Schulschiff-Abteilung in Parow [Bild]
[Bild]
[Bild]
[Bild] Ausnahme: Bau-Nr. 3001 von 12/1962-04/63 dieser Abteilung zugeteilt, aber weiterhin in Wolgast stationiert |
||
05/63-1965 | Wieder alle 10 Schiffe im Bestand der 4.
MLR-Abteilung der 4. Flottille. [Bild] Ausnahmen: Bau-Nr. 3006 und 3007 von Ende 1963 bis April 1966 langzeitkonserviert außer Dienst und als Reserve im Stützpunkt Wolgast. [Bild] [Bild] |
||
01.12.1965 | Neubildung der 4. Sicherungsbrigade und Aufteilung zu je 5 Schiffen in: | ||
- | 2. (Z.b.V.- / Vorposten-) MLR-Abteilung und | ||
- | 4. (Ausbildungs- / Schul-) MLR-Abteilung bis 1971 / 72 mit Schiffswechseln zwischen den Abteilungen. | ||
Später gab es allerdings dann keine klare Aufgaben- / Einsatzabgrenzungen mehr. | |||
ab 12/1970-1976 | 3 Schiffe als 1. Schulschiff-Abteilung der neugebildeten Schulbrigade (Lehrtruppenteil der Flottenschule) in Parow [Bild] [Bild] [Bild] | ||
1972-10/73 | 3 Schiffe als neue 2. MLR-Abteilung in der 4.Sicherungsbrigade der 4. Flottille in Warnemünde. | ||
![]() |
Siehe hierzu auch unsere Chronologie zu MLR „Krake“ | ||
7.2. Einsätze / Verwendung | - | Entgegen Aussagen in der Literatur waren die „Kraken“
sehr wohl zum „scharfen“ Minenräumen eingesetzt. Nachweislich sind
zumindest die Einsätze mit dem elektromagnetischen Fernräumgerät SKG im Zeitraum 1960/61 im Gebiet
zwischen Warnemünde und Kühlungsborn sowie 1962 (63?) östlich von Rügen.
Später bestand dann dazu keine Notwendigkeit mehr, so daß es nur jährliche Übungen zur Kampfkern- Überprüfung gab. |
- | Die Teilnahme an den Flottenparaden war für die einige Zeit zweitgrößten Einheiten selbstverständlich. [Bild] | |
- | Schon sehr früh wurden offenbar die Vorzüge dieser Schiffe für längere Fahrten im Ostseeraum von sogenannten „Badegästen“ erkannt, so daß bis 1970 an den meisten Flottenbesuchen „Kraken“ teilnahmen. Allerdings wurden diese Vorteile dann auch für die regelmäßigen Ausbildungs- und Navigationsbelehrungsfahrten genutzt. | |
- | In der Zeit nach dem 13. August 1961 wurden 3 (?) Schiffe kurzzeitig in Tarnewitz stationiert für den Vorposten-Einsatz bei Fehmarn. | |
![]() |
- | Nach der Rückverlegung der 4 „Habichte“ zur 1.Flottille übernahmen die „Kraken“ den ständigen Vorpostendienst. Andere Aufgaben gab es dann neben den oben genannten Navigationsbelehrungsfahrten für diese personalintensiven Schiffe offenbar nicht mehr, aufwendige Modernisierungen wurden sicher auch deshalb nicht mehr vorgenommen. |
8. Ereignis-Tafeln (Teilnahmen soweit bekannt)
8.1. Teilnahme an Flottenparaden der SSK / VM 1958-1974 Stand: November 2012 | ||||
• | 01.05.1958 | einlaufende Flottenparade in Warnemünde, Neuer Strom (Bord-Nr. überpönt): [Bild] [Bild auf bundesarchiv.de] | ||
3002 „6-41“, | 3006 „6-45“, | 3001 „6-91“ | ||
• | 04.11.1960 | Flottenappell und Seeparade zur Einführung der Bezeichnung „Volksmarine“ im Greifswalder Bodden: [Bilder] | ||
3002 „142“ | 3006 „163“, | 3004 „242“, | ||
3005 „263“, | 3010 „342“, | |||
• | 07.10.1964 | einlaufende Flottenparade zum 15. Jahrestag der DDR in Warnemünde, Neuer Strom (Bord-Nr. überpönt): [Bilder] | ||
3008 Rostock „221“, | 3001 Berlin „244“ | |||
3002 Halle „243“ | 3009 Potsdam „242“ | |||
• | 29.10.1967 | auslaufende gemeinsame Flottenparade von VM
und Baltischer Flotte anläßlich des 50. Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution in Warnemünde, Seekanal (Bord-Nr. überpönt): [Bild] |
||
3002 Halle „241“, | 3006 Magdeburg „243“ | |||
3004 Rostock „221“, | 3010 Leipzig „242“ | |||
• | 03.11.1968 | stehende Flottenparade zum 50. Jahrestag der Novemberrevolution in Rostock-Stadthafen: [Bild] | ||
3002 Halle „221“, | 3006 Magdeburg „243“ | |||
3003 Dresden „225“, | 3007 Erfurt „245“ | |||
• | 04.10.1969 | stehende Flottenparade zum 20. Jahrestag der DDR in Rostock-Stadthafen: | ||
3002 Halle „221“, | 3005 Gera „242“ | |||
3009 Potsdam „244“, | 3006 Magdeburg „223“ | |||
Bemerkung: Die Reihenfolgen sind nicht identisch mit den Parade-Formationen. |
8.2. Teilnahme an Flottenbesuchen der SSK / VM 1958-1970 Stand: November 2012 | ||
• | 27.06. - 01.07.1958 Gdynia / VR Polen: [Bild] | 3003 „6-42“ |
3006 „6-45“ | ||
• | 20.07. - 24.07.1961 Gdynia / VR Polen: [Bild] | 3007 Erfurt „121“ |
3005 Halle „263“ | ||
3009 Potsdam „363“ | ||
• | 22.08. - 28.08.1962 Leningrad, 1. offizieller Flottenbesuch in der UdSSR: [Bild] | |
3005 Halle „242“ | ||
3008 Rostock „321“ | ||
3006 Magdeburg „142“ | ||
• | 25.06. - 27.06.1965 Gdynia , 1. offizieller Flottenbesuch in Polen zum 20. Jahrestag der Polnischen Seekriegsflotte: | |
3010 Gera „222“ | ||
• | 25.06. - 28.06.1970 Gdynia / VR Polen zum „Tag des Meeres“: | |
3004 Rostock „241“ | ||
Hinweis: Hierzu auch bei D. Flohr „Volksmarine“ Anlage 4. |
8.3. Teilnahme an Ausbildungs- / Navigationsbelehrungsfahrten der VM 1960-1976 Stand: Juni 2015
von – bis | Route | Teilnehmer | |
Juli 1960 | Warnemünde - östliche Ostsee - Hel - Ustka - Swinoujście - Warnemünde | 3004 |
„242“ |
August 1963 | Warnemünde - östliche Ostsee - Riga - Tallinn - Warnemünde | 3010
Gera 30.. 30.. |
„226“ |
02.09.-09.09.1963 | Warnemünde - östliche Ostsee - Tallinn - Riga - Warnemünde [Bild] | 3008
Rostock 3009 Potsdam 3001 Berlin |
„225“ „222“ „227“ |
12.07.-29.07.1964 | Warnemünde - östliche Ostsee - Gdynia – Warnemünde | 3005
Leipzig 30.. 30.. |
|
11.08.-28.08.1964 | Warnemünde - östliche Ostsee - Tallinn - Leningrad - Warnemünde [Bild] | 3009
Potsdam 3002 Halle 3001 Berlin |
„242“ „243“ „244“ |
23.06.-26.06.1965 | Warnemünde - Großer Belt - Feuerschiff Esbjerg - Sund - Warnemünde | 3001
Berlin 3004 Karl-Marx-Stadt 3008 Rostock |
„244“ „241“ „221“ |
09.08.-26.08.1965 | Warnemünde - Großer Belt - Höhe Kristiansand - Sund - Leningrad - Riga - Warnemünde | 3004
Karl-Marx-Stadt 3005 Leipzig 3001 Berlin |
„241“ „242“ „244“ |
23.07.-26.07.1966 | Warnemünde - Großer Belt - Feuerschiff Esbjerg - Sund - Warnemünde |
3008 Rostock 3001 Berlin 3004 Karl-Marx-Stadt |
„241“ „244“ „221“ |
.08.- .08.1966 | Warnemünde - Großer Belt - Kattegat - Skagerrak - Helgoländer Bucht - Sund - Warnemünde |
3010 Gera 3006 Magdeburg 3007 Erfurt |
„242“ „243“ „245“ |
12.08.-29.08.1967 | Warnemünde - Großer Belt - Kap Skagen - englische Küste / Shetlands - norwegische Küste / nördlich Bergen - Sund - Leningrad - Riga - Gdynia - Warnemünde | 3010
Leipzig 3006 Magdeburg 3007 Erfurt |
„242“ „243“ „245“ |
22.07.-10.08.1968 | Warnemünde - Swinoujscie - Gdansk / Westerplatte - Gdynia - Riga - Tallinn - Leningrad - Warnemünde | 3004
Rostock 3005 Gera 3009 Potsdam |
„241“ „242“ „244“ |
08.1969 | Warnemünde - Swinoujscie - Gdynia - Riga - Tallinn - Leningrad - Warnemünde | 3005
Gera 3008 Karl-Marx-Stadt ? 30.. |
„242“ „224“ |
29.07.-12.08.1970 | Warnemünde - Swinoujscie - Gdynia - Baltijsk - Riga - Warnemünde | 30.. 30.. 30.. |
|
29.07.-.11.08.1971 | Parow - Kattegat - Riga -
Baltijsk - Gdynia - Kolobrzeg - Swinoujscie - Parow [Karte] |
3001
Berlin 3003 Dresden 3009 Potsdam |
„S 13“ „S 11“ „S 12“ |
1972 | Parow - Kattegat ? - Kieler Bucht ? - Baltijsk - Parow | 3001
Berlin 3003 Dresden 3009 Potsdam |
„S 13“ „S 11“ „S 12“ |
09.07.-20.07.1974 | Parow - östliche Ostsee - Gdynia - Tallinn - Parow | 3010
Leipzig 3008 Karl-Marx-Stadt 3001 Berlin |
„S 13“ „S 12“ „S 11“ |
8.4. Teilnahme an Flottenübungen und Manövern 1959-1976 (soweit bekannt bzw. Hinweise vorhanden) Stand: Dezember 2012
von - bis | Bezeichnung | Teilnehmer | Hinweise | |
31.07.-12.08.1961 | Flottenübung der VM in der westlichen Ostsee | 1.+ 4. Flottille | ||
10.08.-16.08.1963 | - gemeinsame Flottenübung „Flut“ mit BF und PSKF in Nord- und Ostsee | 3010 Gera | „226“ | 6 MLR |
- zur Absicherung der Übung gegen Aufklärungsvorstöße der NATO | 2 MLR | |||
12.05.1964 | Stabsübung mit Nachrichtenmitteln | 1 MLR der 4. Flottille | ||
07.09.-12.09.1964 | Flottenübung „Woge“ der VM in der Ostsee | MLR „Krake“ | ||
16.03.-18.03.1966 | operative Stabsübung | 4 MLR | ||
14.07-18.07.1969 | Kommandostabsübung (KSÜ) „Triton 69“ | 1 MLR | ||
21.09.-28.09.1969 | Manöver „Oder-Neiße 69“ in der Ostsee und VR Polen | 3008 Karl-Marx-Stadt | „224" | 4 MLR |
Sept.-18.10.1970 | KSÜ „Baltika I“ und anschließend ab 12.10. Manöver „Waffenbrüderschaft 70“ in der süd-westlichen Ostsee | 3010 Leipzig | „222“ | |
August 1973 | Manöver „Baltika II“ | 3010 Leipzig | „222“ |
8.5. Sonstige Ereignisse und Teilnahmen Stand: Dezember 2012
Bemerkung: | Auf die Aufnahme von Unfällen, Havarien u.ä. wurde bewußt verzichtet. Weiterführend zu diesen Ereignissen wurde entweder bereits anderswo berichtet oder es mangelt an verläßlichen Informationen. |
9. Chronologie
Hier die Chronologie aller „Kraken“. Erarbeitet durch Helbe und Horma (Horst
Maiwald, [Horma]).
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