Am 16.07.1934 wurde nach Besichtigung der vorgesehenen Geländeflächen von
Parow und Prohn für ein Land- und Seefliegerhorst, die Entscheidung für Parow
getroffen.
Im August 1934 wurde mit dem Bau der Zufahrtsstraße von der Chaussee
Stralsund-Prohn bis zum Flugplatz begonnen. Gebaut wurde eine Betonstraße, die
Bauzeit betrug ca. 2.Jahre.
Am 12.10.1934 kaufte die Deutsche Verkehrsfliegerschule GmbH (DVS) 183 preußische Morgen am Parow`er Haken. Die
Verkäufer waren der Landwirt Karl Anton Freiherr von Langen aus Parow und die
Hansestadt Stralsund in der Person von Oberbürgermeister Dr. Karl Heydemann.
Die Bauleitung für den Fliegerhorst begann 1934 in Parow ihrer Arbeit bis 1936.
Am 01.10.1935 wurde bereits die Fliegerhorstkommandantur Parow aufgestellt sowie
die Fliegerschule (See) Parow in Dienst gestellt.
Bis dahin waren alle für den Betrieb des Fliegerhorstes notwendigen Bauten
fertig gestellt, weitere Bauarbeiten folgten.
Da der Fliegerhorst nach 1945 zu größten Teil gesprengt bzw. abgetragen
wurden ist, existieren heute noch wenige Gebäude aus dieser Zeit. Durch den
Film „D III 88“ [weitere
Informationen] ist eine ungefähre Eindruck des Fliegerhorstes noch
gegeben.
Der Fliegerhorst Pütnitz bei Ribnitz-Damgarten wurde nach
ähnlichen Plänen wie Parow errichtet, diese Gebäude sind heute noch
vorhanden [mehr Info].
Einige Bilder zu verbliebenen Bauten: (* Lw = Luftwaffe; NVA = Nationale Volksarmee; Bw = Bundeswehr) | |
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Unterkunftsgebäude Geb.Nr.: Lw:
27; NVA: 10; Bw: 111* Es gab 13 Unterkunftsgebäude, 7 Gebäude stehen heute noch. Bis 1945 war die Stabskompanie in diesem Gebäude untergebracht. Nach 1945 wurden Flüchtlinge einquartiert, die aber bis 1950 wieder raus mussten. 1950 wurde es Stabsgebäude der Seepolizeischule. Später war es wieder Unterkunft für ca. 120 Soldaten. 1993/94 wurde das Gebäude modernisiert, ist es heute auch eine Unterkunft der Marinetechnikschule (MTS). |
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Unterkunftsgebäude Geb.Nr.: Lw:
31; NVA: 14; Bw: 115 Die Gebäude wurden 1935 gebaut. Sie hatten je Stockwerk zentrale Räume als Waschraum und WC. Alle Unterkunftsgebäude waren unterkellert und der Dachboden nutzbar. Die Gebäude trugen Nr. und Namen. Der Fliegerhorst hatte Fernheizung. Links das Gebäude wurde 1994/95 modernisiert. |
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Großküche mit Speisesäle und Kantine
Geb.Nr.: Lw: 33; NVA: 17, Bw: 122 Das Gebäude hatte zwei große Speisesäle. Ab ca. 1985 wurde das Gebäude als Kleiderkammer verwendet. 1996 bis 2006 wurde das Gebäude als Bürogebäude umgebaut. Heute befindet sich die Fachinformationstelle (Bibliothek) und Büroräume hier. |
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Die Ringstraße verlief um das Flugfeld für Landflugzeuge und verband die beiden Hallen für Landflugzeuge, die fünf Hallen für Seeflugzeuge und die Werfthalle miteinander. |
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Hafen 1935 erbaut als Bootshafen. 1951/52 Hafen als Stützpunkt für Boote und Schiffe umgebaut. Wurde in der Laufe der Zeit weiter umgebaut, nördliche Holzpier umgebaut zu einer Betonpier, Hafen Kaikante erneuert und dem Straßenniveau angepasst (siehe Bild links).1995 bis 1997 komplett Umbau des Hafens. [weitere Informationen - Hier] |
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Anlauffläche für Seeflugzeuge Die Anlauffläche war aus Holz hergestellt [siehe Bild]. Im Bild links sind nur noch die Stützpfeiler zusehen. Die Anlauffläche wurde nach 1945 abgebaut und zum größten Teil durch die Bevölkerung als Brenn- und Bauholz verwendet. Heute ist diese Fläche Kultiviert worden. |
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Anlauffläche für Seeflugzeuge Auf diesem Bild ist im Vordergrund eine Luftschraube, die im Wasser gefunden wurde - zu welchen Flugzeug ? Links ist die obere Betonkante für die Anlauffläche zu sehen. im Hintergrund erkennt man rechts eine Beton-Ablaufbahn, die weit ins Wasser ragte. Davon gab es jeweils an beiden Enden der Anlauffläche eine. |
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Bunker Der Verwendungszweck des Bunker ist nicht bekannt. Zur Zeit ist er voll Wasser gelaufen. Er steht an der ehemaligen Ringstraße in der Nähe der Landhalle B |
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Dies sind Trümmer der Landhallen A, die an der Ringstraße gelegen war. Dieses Trümmerfeld erstreckt sich über die beiden ehemals vorhandenen Landhallen. |
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Entwässerungsschacht Die Höhe des Gelände der Liegenschaft beträgt zwischen 0,7m bis auf 7,7m über NN. Dadurch ist der Grundwasserspiegel sehr hoch. Deshalb wurde parallel zur Ringstraße eine leistungsstarke Entwässerungsanlage gebaut. Leider wurde sie nach 1945 zerstört. So, dass der Bereich der Ringstraße an den ehemaligen Landhallen schon bei mittleren Regen unter Wasser stand. Somit war der Weg zum Truppenübungsplatz und zum Schießplatz nur mit nassen Füßen möglich. |
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Sperrwerk zur Entwässerung |
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Wasserwerk Das Wasserwerk versorgte den Fliegerhorst. Auch heute noch wird die Liegenschaft Parow von dort mit Trinkwasser versorgt. In den 90´er Jahren wurde das Wasserwerk modernisiert und versorgt den Ort Parow ebenfalls mit. |
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Wasserwerk Hauptgebäude In diesem Gebäude waren auch zwei Wohnungen nach 1945 vorhanden, die bis in den 80´n er Jahren bewohnt waren. |
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Beamten- und Werkdienstshäuser
Baubeginn der sieben Häuser war 1937. Pro Haus wurden zwei Familien untergebracht. Hier wohnten bis 1945 Beamte und Werkbedienstete des Fliegerhorstes. Nach 1945 wurden Neubauern einquartiert. Diese mussten bis Mitte der 50er Jahren wieder ausziehen. Danach wurden diese Häuser durch die bewaffneten Kräfte der DDR verwaltet. In den Jahren 1989/90 konnten die Bewohner der Häuser diese kaufen. |
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Wirtschafts-, MHO- und Unterrichtsgebäude
Geb. Nr.: Lw: 7 / NVA: 7a / NVA + Bw: 20 [weitere Informationen] |
Liegenschaft Heute:
© 2005 - 2014 Peter Kieschnick