NATO-Code: LABO-100-Klasse
Dieses Schiffsmodell steht im Betreuungsgebäude der Marinetechnikschule. Es ziert einen Raum der Unteroffiziersgemeinschaft.
Am 11.07.1959 erhielt die Peenewerft Wolgast den Bauauftrag für das erste Boot des
Projekts 46. Es wurde auch als Labo = Landungsboot oder LSK = „Landungsschiff
klein“ bezeichnet.
Die Boote hatten einen pontonartigen Bootskörper. Der Laderaum wurde im
hinteren Teil mit fest verzurrten und im vorderen Teil mit abnehmbaren Lukendeckeln
abgedeckt. Bei der Be- bzw. Entladung wurde die vordere Lukenabdeckung nach
hinten über das feste Ladedeck verfahren
Achtern waren der gepanzerte Gefechtstand aus 25 mm Kesselstahl mit Sehschlitzen,
dieser war nach oben durch eine gegossene Stahlglocke abgeschlossen.
Vom Projekt 46 wurden insgesamt 12 Boote gebaut. Ein Labo hatte einen Preis
von 1,37 Millionen Mark.
Das erste Boot (Bau.Nr.: 46.0) wurde bereits Oktober 1960 in der Peenewerft
Wolgast fertiggestellt. Anschließend erfolgte die Truppenerprobung,
in die auch die Landstreitkräfte der NVA mit einbezogen wurden. Die Erfahrungen
daraus wurden beim Bau der anderen Boote berücksichtigt. 1962 wurden
alle Boote in Dienst gestellt.
Alle Boote kamen ohne Radar-Anlagen
in die Flotte, die Nachrüstung
erfolgte zwischen 1970 und 1972 in der Peenewerft Wolgast. Es wurde die Anlage TSR-222
auf einem Dreibeinmast angebracht.
Die Anlandeübungen wurden bis ca. 1980 hauptsächlich mit dem
Mot.Schützenregiment (MSR) 29 aus Prora/Rügen durchgeführt. Da das MSR 29 von Prora nach Hagenow
verlegt wurde, übertrug man dem MSR 28 aus Rostock diese Aufgabe. Im Februar 1990 wurde das MSR 28 der Volksmarine direkt unterstellt
und erhielt die Bezeichnung „Küstenverteidigungsregiment 18“ (KVR 18). Mit dieser
Marineeinheit fand auf Grund der gesellschaftlichen Veränderung keine
Seelandungsübung mehr statt.
Auch zu Sonderaufgaben wurden Labos verwendet, z.B.:
Unterstellungsverhältnisse der Landungsboote
1962 als Landungsabteilung direkt dem Kommando der Volksmarine unterstellt,
Standort Warnemünde;
01.12.1962 bis April 1963 als Landungsbrigade der
4.Flottille unterstellt,
Standort Warnemünde;
02.05.1963 bis 14.06.1965 im Bestand der Landungsabteilung der 6.Flottille, Standort
Parow bis 1964, bis Frühjahr 1965 Warnemünde , danach Dranske
ab 15.06.1965 im Bestand der 1.Flottille in der 3. und 5.LA (Landungsabteilung) der
1.Landungsbrigade.
Die Ausserdienststellung der Boote erfolgte 1976 / 1977. Ein Boot fuhr noch bis 1981 als Versorger (Kennung E-30).
Einige Landungsboote waren von Mai 1963 bis Frühjahr 1964 in Parow
stationiert, dazu gehörte ein schwimmender Stützpunkt des
Projekts 62.
Regelmäßig wurden die Absolventen der Lehrgänge Ende Mai und September von
Parow nach Peenemünde (1.Flottille) mit den Labos abgeholt. Bekannt ist der Zeitraum von
1967 bis 1977. Ob zur jeder Abversetzung, ist leider nicht mehr bekannt. Meist
waren es zwei Boote, die dann für ein bis drei Tage im Hafen Parow lagen.
Daten des Projekts 46:
Deplacement: | 232,5 t, max.: 288 t |
Länge: | 41,30 m |
Breite: | 7,10 m |
Höhe: | 8,10 m |
Tiefgang hinten: | 1,10 m |
Tiefgang vorn: | 0.90 m |
Laderaum: | 22,00 m x 5,20 m. |
Zuladung: | max.
2 Panzer Typ IS-2 oder T-34 oder 3 LKW oder 100 Soldaten |
Bewaffnung: | 2 x 25 mm-Doppel 2-M-3 M110, (Kampfsatz: 3944 Patronen) |
V max.: | 11,5 kn |
Reichweite: | 540 sm |
Antrieb: | 4x DM 6 NVD 26 A |
Antriebsleistung: | 4x 270 PS |
Anzahl der Propeller: | 4 |
Hilfsdiesel: | 2x HKH 25 |
Besatzung: | 12 / 15 Mann |
Einsatz bis: | Wind 8 / See 6 |
Autonomie: | 8 Tage |
weitere Beladungsvarianten:
Danke für die Unterstützung bei Steffen Estel und Bernd Loose.
Das Modell: | |||
Das Original | |||
© 2007 - 2015 Peter Kieschnick
Hier eine Chronologie der Labos. Erarbeitet durch Helbe und
Horma (Horst Maiwald, [Horma] †2014). Meinungen, Anregungen, Korrekturen, Fragen usw. sind zu der Liste erwünscht!
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