Funkertreffen 2014 in Wismar

Berichte, Eindrücke und Fotos

von: Achim Bickel, Volker Truschka, Heinz + Hans Mozdzynski, Bilder


Hier ein kurzer Bericht von Achim Bickel:
„Das Treffen in Wismar ist nun schon wieder Geschichte. Es war mit Abstand das schönste Treffen was wir bisher hatten. Das ist die einstimmige Meinung der Kameraden.

Gefeiert wurde am 13.06.2014 bis 02:30 Uhr und am 14.06. im Zusammenhang mit den Hafentagen in Wismar bis ca. 03:00 Uhr. Das Wetter hat gestimmt und die Stimmung im Saal ist mit Worten nicht zu beschreiben. Unsere Flagge hat noch nie so lustig im Wind geweht wie hier in Wismar. Es hat sich herausgestellt, dass die Entscheidung einmal den Standort zu wechseln richtig war. Trotz Fußball WM waren alle Kameraden bis zum Ende bei unserer Veranstaltung.

Es war einfach toll. Man sah nur fröhliche Gesichter!“

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Einige Gedanken zum und Eindrücke vom diesjährigen Treffen der Tastfunker der ehemaligen Volksmarine in der Hanse- und Störtebekerstadt Wismar
von Volker Truschka

Man müsste doch meinen, dass diejenigen, die ihren bewaffneten Dienst eines Landes vor langer Zeit absolviert haben, sich für den Rest ihres Lebens nicht mehr unbedingt daran erinnern lassen möchten. Für die Masse der ehemaligen Gedienten mag diese tabuisierte Erinnerung wohl zutreffen und ist sicherlich auch „normal“. Aber: Wer einer Armee freiwillig und ohne Gegenleistung gedient hat, für den ist diese Zeit keinesfalls verloren. Denn sie war neben dieser Bereitschaft auch eine Schule weiterer Tugenden. Deshalb gibt sie den inzwischen Ältergewordenen die Gewissheit, damals ehrenvoll gehandelt zu haben, was sie mit seemännischem Stolz erfüllt.

Ja, es gibt sie noch, diese Ältergewordenen. Und zwar diejenigen, die den Wandel von der Volks- zur Bundesmarine miterlebt und diejenigen, die ihn nur am Rande, also informell, infolge ihrer frühen Geburt zur Kenntnis genommen haben. So kann es nicht verwundern, dass sich ein Freundeskreis der verbleibenden Tastfunker im Jahre 2002 gebildet hat, dessen Teilnehmer sich nach wie vor von ihrem humanen Ethos leiten lassen.

Vom 13. bis zum 14. Juni 2014 fand nun das 12. Treffen statt, diesmal in der Hanse- und Störtebekerstadt Wismar. Ich war das erste Mal dabei, da ich bisher noch „nicht ausfindig gemacht“ werden konnte.

Wohlbekannte Signale wie der Klang einer Bootsglocke, der schrille Pfiff einer Bootsmannspfeife oder klare  Kommandos imitierten dann den maritimen Flaggenappell. Eigenartig war für mich, wie ein ehemaliger Stabsmatrose (erst im späteren Studium wurde ich zum Maat befördert) immer noch entsprechende Kommandos korrekt befolgen kann.

Das würdevolle Gedenken an zwischenzeitlich verstorbene Kameraden belegt, dass ein tiefes Zusammengehörigkeitsgefühl diesen Freundeskreis prägt. Auch der Beitrag des Vorsitzenden zur Bewertung der Frage von Krieg und Frieden im Wandel des letzten Vierteljahrhunderts regte mich sehr zum Nachdenken an.

Für eine äußerst kurzweilige Unterhaltung der Kameraden, die größtenteils mit ihren Frauen erschienen waren, verbürgte sich eine im Norden sehr bekannte Disco aus Stralsund. Die persönliche Hingabe des DJ bei für mich bisher unbekannter norddeutscher Stimmungsmusik war so überwältigend, dass ich ihm gegenüber beherzt meine Freude über das gemeinsame Singen, Schunkeln und Tanzen zum Ausdruck bringen musste. Ja, dieses Stimmungsphänomen sei das Markenzeichen dieser Disco!

Es zeigt sich immer wieder: Musik und deren Darbietung müssen eine Seele in sich tragen. Eine Seele -  so schien mir  -, die den Freundeskreis erfasst hat. Als dann noch ein Kamerad in die Saalmitte trat und uns mit allen Versen „Aloha Oe“ vortrug und dazu alle Anwesenden a capella einstimmten, so spürte man schon sehr genau diese den Freundeskreis prägende Seele. Leider gelang es mir nicht, ein Akkordeon aufzutreiben, um ebenfalls mit ein paar bekannten Seemannsliedern zur Geselligkeit beizutragen.

Eine informative Fahrt mit einem Boot der ADLER-Schifffahrtsgesellschaft Wismar ließ alte und gute Erinnerungen aufkommen, seien es die mit einem KSS, einem MLR, einem TS,  einem Hilfsschiff, einem Segelschulschiff oder anderen. Ja, lang, lang ist es her! Aber das Schöne, ja das Wunderbare an diesem Treffen und an diesen Erinnerungen ist, dass unser Freundeskreis von keinem Groll erfasst ist, denn Systemwechsel gehören nun mal auch zum Leben der Menschen. Der Freundeskreis akzeptiert die geschichtliche Entwicklung und gestaltet sie mit seiner Existenz mit, indem er sich in ihr entfalten kann und mit ihr äußern will.

Und so waren die Stunden in der Hanse- und Störtebekerstadt Wismar von einer bemerkenswerten Würde und Lebensfreude getragen. Jeder fühlte sich wohl, viele Gespräche wurden geführt und Verbindungen hergestellt. Ich fuhr mit dem Gefühl und dem Wissen nach Hause, sehr schöne Stunden der Seelenverwandtschaft verbracht zu haben.

Somit bleibt mir nur noch, mich bei den Veranstaltern, insbesondere beim Kameraden Hans-Joachim BICKEL für die beachtliche Mühe bei der Vorbereitung und Durchführung unseres Treffens herzlich zu bedanken.

Ich war sehr gern wieder mal im Norden. Der nicht gerade kurze Weg von weit über 500 Kilometern aus der sächsischen Oberlausitz erfuhr mit diesem schönen Erlebnis seine Berechtigung. Die zunächst verständlichen Bedenken meiner Frau mit „Ach, ich kenne doch niemanden!“ werde ich wohl im nächsten Jahr nicht gelten lassen! Denn: In diesem angenehmen Kreis muss man sich vorher nicht kennen!

Volker Truschka (von 1962 bis 1965 Funker auf dem Logger E-61 „Ruden“ und später in der Hauptfunkstelle des Kommandos der VM in Gehlsdorf)

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12. Treffen der Tastfunker der Volksmarine
von Heinz + Hans Mozdzynski

Das 12. Treffen der Tastfunker der Volksmarine ist Vergangenheit. Allein die Zahl 12 steht für Tradition, Kameradschaft und Zusammengehörigkeitsgefühl der ehemaligen Angehörigen der Volksmarine vom einfachen Matrosen bis zum Offizier. Besonders zahlreich vertreten waren auch, wie in der
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Vergangenheit, die Angehörigen der 6. Flottille. Vielen Kameraden war anzusehen, dass der Gesundheitszustand nicht mehr der Beste ist. Von einigen bekannten Namen musste würdevoll Abschied genommen werden. Unabhängig davon war die Stimmung in Wismar großartig, Erlebnisse wurden ausgetauscht, Erinnerungen an Kameraden wurden wach gehalten. Besonders interessant waren die gezeigten Filmausschnitte, Erinnerungsdokumente und noch vorhandene Bilder aus der Dienstzeit anwesender Kameraden. Positiv zu vermerken ist die Einbeziehung der Ehepartner, das hob die Stimmung z.B. bei der Ausfahrt in die Wismarer Hafenbucht und bei der Sektverkostung in der Sektkellerei Wismar.

Also wie jedes Mal ein voller Erfolg, bei guter Stimmung, Unterhaltung und interessanten Gesprächen!
Besonders gelungen war nach einstimmiger Meinung die Musikunterhaltung durch den D.J. bei Gesang und Tanz.

Auch wenn diese Veranstaltung ein Erlebnis war und durchaus als gelungen betrachtet werden kann, machen hier zwei gediente Brüder der ehemaligen 6. Flottille einige Vorschläge, wie unsere zukünftigen Treffen noch interessanter, lustiger und inhaltsreicher gestaltet werden können:

Generell sollten alle Teilnehmer mit ihren Ehepartnern in kurzer Form vorgestellt werden, um sich noch besser kennen zu lernen.

Wir freuen uns auf das nächste Treffen
Heinz + Hans Mozdzynski

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Hier einige Bilder:

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© 2014 Peter Kieschnick