Marinesoldaten bei der Luftwaffe
in Parow

Die Marine musste Offiziere und Offizieranwärter zum Aufbau der Luftwaffe abgeben. Bis März 1935 wurden ca. 40 Offiziere vom Leutnant bis zum Konteradmiral zur Luftwaffe versetzt.
Die Beobachter der See- und Bordflugzeuge waren meist noch Marineangehöriger, die ihre Ausbildung in Parow erhielten.

Einige militärische Wertegänge von Marineangehörigen:

Borchert, Dietrich  1933 Seeoffiziersanwärter
  November1938 Gruppenleiter der Fliegerwaffenschule (See) in Parow
  November1939 Zur Verfügung des B.d.U., danach Wachoffizier (WO) bei der 2.U-Flottille
  22.08.1940 Kommandant von U 24, später U-566
  Juli 1942 weitere Tätigkeiten in verschiedene U-Boot-Landverwendungen
       
Brasack, Paul 01.04.1937 Seeoffiziersanwärter
  01.09.1939 Leutnant - Ausbildung zum Beobachter an der Fliegerwaffenschule (See) in Parow
  01.04.1940 Beobachter und Staffeloffizier bei der Küstenfliegerstaffel 1/706Beobachter und Staffeloffizier bei der Küstenfliegerstaffel 1/706
  Juli 1940 zur Kampfgruppe 126 versetzt
  01.06.1941 Stab des IX. Fliegerkorps
  März 1942 als Oberleutnant zur Unterseeboots-Ausbildung, Feindfahrt als Wachoffizier
  05.02.1943 Kommandant U-737
  01.07.1944 Kapitänleutnant
  30.10.1944 Ritterkreuz
  November 1944 Ausbildungsoffizier und Schießleiter bei der 25.U-Boot-Flottille
  01.10.1957 Eintritt Bundeswehr, Einsatz im Attachéreferat im Bundesministerium für Verteidigung
  1962 Kommandant des Zerstörers Z-2
  1964 Einsatz im Referat Strategie
  1968 Marineattaché in der Deutschen Botschaft in Washington
  1972 Standortkommandant Hamburg
  30.09.1974 als Kapitän zur See in Pension
       
Claussen, Emil 1937 Marine
  Oktober 1939 Fliegerwaffenschule (See) Parow
  01.05.1940 1.WO bei der 19. Minensuchflottille
  01.09.1941 Oberleutnant z.S - U-Bootsausbildung
  März 1942 WO auf U-576, 1. WO auf U-578
  07.10.1942 Kommandant U-469
  25.03.1943 gefallen im Nordatlantik
       
Förster, Hans-Joachim 1938 Seeoffiziersanwärter, Grund- und Bordausbildung und Lehrgänge, Minenräumschiff 11
  Oktober 1940 Beobachterausbildung bei der Fliegerwaffenschule (See) in Parow
  Dezember 1940 Zugführer bei der Zerstörer und Torpedobootsstammabteilung in Swinemünde, danach weitere Verwendung auf Zerstörer Z 29
  Dezember 1942 I.WO auf U 380
  06.10.1943 Kommandant von U 480
  18.10.1944 Ritterkreuz
  24.04.1945 gefallen im Ärmelkanal
       
Hardegen, Reinhard 01.04.1933 Eintritt in die Reichsmarine - Crew 33
  01.02.1935 Ausbildung zum Beobachter und später zum Piloten, in Warnemünde und Parow
  19.09.1936 Flugzeugabsturz in Kiel-Holtenau
  November 1939 zur U-Bootwaffe versetzt
  Dezember 1940 Kommandant von U 147 später U 123
  23.01.1942 Ritterkreuz
  23.04.1942 Eichenlaub zum Ritterkreuz
  31.07.1942 Ausbilder bei der 27. U-Flottille
  März 1943 Leiter der U-Boot-Abteilung der Torpedoschule in Flensburg-Mürwik
  1944 zum Korvettenkapitän befördert und ins Torpedowaffenamt beordert
  Februar 1945 Kommandeur vom I. Bataillon des Marine-Grenadier-Regiments 6 - britische Kriegsgefangenschaft
  nach 1946 Aufbau einer Ölhandelsfirma, 32 Jahre ins Stadtparlament Bremen
       
Hechler, Ernst 01.04.1929 Eintritt in die Reichsmarine - 4. Kompanie der II. Abteilung der Schiffsstamm-Division der Ostsee
  22.05.1930 leichten Kreuzer „Karlsruhe“
  30.04.1935 Eintritt in der Luftwaffe, Fliegerschule Warnemünde
  03.08.1936 Fliegerschule Parow
  22.10.1937 Staffelkapitän der 1./Küstenfliegergruppe 706
  25.10.1939 Ausbildungsleiter an der Fliegerwaffenschule (See) Parow
  07.09.1940 2./Küstenfliegergruppe 126
  Mai 1942 Gruppenleiter im Stab des Luftmineninspizenten im Reichsluftfahrtministerium
  01.07.1943 zur Kriegsmarine zurückversetzt und zum Korvettenkapitän ernannt, U-Boot-Lehrgänge sowie Kommandantenausbildung
  03.02.1944 Kommandant von U 870
  21.01.1945 Ritterkreuz
  23.10.1965 verstorben in Alzey (Rheinland-Pfalz)
       
Heinrich, Günther 1938 Seeoffiziersanwärter
  April 1940 12. U-Jagd-Flottille
  1940 Fliegerwaffenschule (See) in Parow
  1941 U-Bootsausbildung, I.WO auf U 596
  28.01.1943 Kommandant von U 960
       
Klingspor, Leonhard 1937 Seeoffiziersanwärter
  Dezember 1939 Ausbildung bei der Fliegerwaffenschule (See) in Parow
  Mai 1940 Beobachter bei der 3./Küstenfliegergruppe 906
  September 1942 Wachoffizier auf U 129
  September 1943 Kommandant von U 293
       
Luther, Günter 01.12.1939 Seeoffiziersanwärter, Dienst auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“, Linienschiff „Schleswig-Holstein“ und Minensuchboot M 1
  01.07.1941 Luftnachrichtenschule (See) in Dievenow und an der Großen Kampffliegerschule (See) 5 in Parow als Kampfbeobachter (See) ausgebildet
  01.04.1942 Küstenfliegerstaffeln 1/906 später 1/706
  1944 Kompanieführer im Fallschirm-Jäger-Regiment 9
  28.04.1945 amerikanische Kriegsgefangenschaft
  November 1945 Bauhilfsarbeiter, Studium der englischen Sprache
  1952 Sachbearbeiter und Export-Gruppenleiter zu den Agfa-Kamerawerken
  01.03.1956 Eintritt in die Bundeswehr als Kapitänleutnant - Ausbildung zum Strahlflugzeugpiloten in Großbritannien
  September 1958 Staffelkapitän der 1. Mehrzweck-Staffel der Marinefliegergruppe 1
  1960 Flottenkommando, Operationsplanung der Marineflieger
  1962 als Korvettenkapitän Kommandeur der Fliegenden Gruppe des Marinefliegergeschwaders 1
  1965 als Fregattenkapitän Kommodore des Marinefliegergeschwaders 1
  Herbst 1968 Kapitän zur See - Stabstätigkeit als Leiter des Marinefliegers-Zentralreferates im Führungsstab der Marine
  01.10.1970 Flottenadmiral - Kommandeur Marine-Flieger-Division
  01.04.1972 Befehlshaber der Seestreitkräfte Nordsee
  01.10.1972 Konteradmiral - Chef Marineamtes
  01.04.1975 Inspekteur der Bundesmarine im Dienstgrad eines Vizeadmirals
  01.04.1980 Stellvertretender Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa (DSACEUR) im NATO-Hauptquartier SHAPE mit Dienstgrad eines Admirals
  31.03.1982 Versetzung  in den Ruhestand
  31.05.1997 in Kiel verstorben
       
Schmidt, Rudi 1932 Seeoffiziersanwärter
  ??? Ausbildung zum Beobachter an der Fliegerwaffenschule (See) Parow
  1936-1939 „Legion Condor“ Kommandeur der AB 88
  ??? Kampfgeschwaders 26 - das Torpedogeschwader der Luftwaffe
  28.03.1945 Ritterkreuz
  nach 1945 Hafenarbeiter, Studium Betriebswirtschaft, danach Geschäftsführer bedeutender Wirtschaftsunternehmen und wurde schließlich selbstständiger Unternehmer.
    schrieb das Buch „Achtung - Torpedo los“
       
Schneider, Herbert 08.04.1934 Seeoffiziersanwärter
  01.10.1936 Ausbildung zum Beobachter an der Fliegerwaffenschule (See) Parow
  01.10.1937 Küstenfliegerstaffel 3./506, später Küstenfliegerstaffel 3./706,
Kommandierung zur AS/88 der „Legion Condor“ nach Spanien
  1939 Lehrgruppenführer bei der Fliegerwaffenschule 2 auf Rügen
  01.10.1940 U-Bootsausbildung
  16.05.1941 I.WO auf U 132
  11.06.1942 Kommandant auf U 522
  16.01.1943 Ritterkreuz
  23.02.1943 gefallen im Mittelatlantik
       
Schroeder-Zollinger, Otto   siehe Hier
       
von Wild, Wolfgang   siehe Hier
     

© 2007 Peter Kieschnick