Spezialtaucherkommando / Kampfschwimmerkommando

Die Spezial-Tauchergruppe des Bergungs- und Rettungsdienstes der Seestreitkräfte (Stralsund-Dänholm) verlegte am 01.01.1959 nach Parow. Dort wurde sie am 15.06.1959 zum Spezialtaucherkommando der Seestreitkräfte umgegliedert. Sie blieb aber für die tägliche Organisation der bisherigen Dienststelle direkt unterstellt (bis Ende 1961).

Am 01.01.1960 erfolgte die Umgliederung zum Kampfschwimmerkommando. Am 20.11.1961 verlegte das Kampfschwimmerkommando von Parow nach Kühlungsborn. Wobei Teile der Einheit bereits vorher in Kühlungsborn waren.

Struktur Anfang Januar 1960
Dem Kommandeur des Kampfschwimmerkommandos waren unterstellt:

Personalbestand Soll: 107 Personen, davon 27 Offiziers- und 24 Unteroffiziers-Kampfschwimmerstellen. Das Kommando hatte aber nicht den Soll-Zustand erreicht.

Struktur Anfang Januar 1961
Dem Kommandeur des Kampfschwimmerkommandos waren unterstellt:

Personalbestand Soll: 107 Personen, davon 21 Offiziers- und 48 Unteroffiziers-Kampfschwimmerstellen. Das Kommando hatte aber nicht den Soll-Zustand erreicht.

Ausrüstung:

Bewaffnung:

Ausbildung:

In Parow standen die Schwimm- und Taucherausbildung sowie die allgemeine sportliche Ertüchtigung im Vordergrund. Im Winterhalbjahr nutzte man die Neptun-Schwimmhalle in Rostock ab 22:00 Uhr zur Schwimm- und Taucherausbildung. Im Mai 1959 gab es im Strelasund ein tödlicher Tauchunfall.
Zur allgemeinen sportlichen Ertüchtigung wurden Judoausbildung und Langstreckenläufe durchgeführt. Ab März 1961 gab es auch Sprengausbildung. Über das ganze Jahr wurde schrittweise die Kfz-Ausbildung durchgeführt. Auch Topographie- und Geländeausbildung mit 30 bis 50 km Märsche standen auf dem Plan.

Im Mai 1961 fanden die ersten Komplexübungen statt. Sie umfassten das Absetzen und Aufnehmen der Kampfschwimmer vom Taucherboot „Lumme“, das Durchschwimmen größerer Strecken im Kubitzer Bodden und in der Prohner Wiek sowie Aufklärung und Angriff am Lande. Auch wurde das Anschwimmen des Dänholms und der Angriff auf die dort stationierten TS-Boote vom Projekt 183 geübt.

Die Sommerlager fanden in Prora auf Rügen statt. Dort standen das Tauchen und Schwimmen über eine größere Distanz sowie die Unterwasserspreng- und Kajakausbildung im Vordergrund. Ende Oktober 1961 wurde der erste Sprung aus einem Hubschrauber durchgeführt. Dies geschah mit dem russischen Rundkappen-Fallschirm vom Typ PD-47.

In Parow wurden die ersten Einsatzgrundsätze für die Kampfschwimmer ausgearbeitet. Sie beinhalteten Angriffe von See aus auf Schiffe in Häfen, auf Hafenanlagen und auf Küsteneinrichtungen wie z.B. Radaranlagen, Signal- und Funkstellen.

Am 20.11.1961 verlegte das Kampfschwimmerkommando von Parow nach Kühlungsborn.
Mit dem Aufbau der Marinehubschrauber kamen die Kampfschwimmer zur Ausbildung auch wieder nach Parow. Es wurden Fallschirmsprünge an Land und freie Einzelsprünge aus 15 bis 20 Metern Höhe ins Wasser geübt.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Marinekameradschaft Kampfschwimmer Ost E.V.
http://www.kampfschwimmer-vm.de

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